Truma entwickelt Brennstoffzellen für Camping-Fahrzeuge

Truma entwickelt Brennstoffzellen für Camping-Fahrzeuge

29. März 2007 – Die Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG ist ein Hersteller von Klimageräten und Flüssiggasheizungen für den Camping-Bereich. Mittlerweile macht das Unternehmen aus Putzbrunn aber auch mit einem eigenen Brennstoffzellensystem von sich reden. Das selbst entwickelte Modul mit dem Namen VeGA wird mit Flüssiggas betrieben und ist für die Bordstromversorgung von Freizeitfahrzeugen konzipiert. Das System konnte nach Angaben der Bayern im Labor zufrieden stellende Resultate erzielen und soll während des Caravan Salons 2007 Ende August in Düsseldorf als Vorseriengerät präsentiert werden.
Das BZ-Gerät, das überschaubare 60 x 40 x 25 Zentimeter misst und weniger als 20 Kilogramm wiegt, soll nahezu geräuschlos eine Leistung von bis zu 250 Watt bringen. Als Energieträger wird Flüssiggas eingesetzt, ein Propan-Butan-Gemisch, das im Camping-Bereich sehr weit verbreitet ist. In der Regel befindet es sich ohnehin bei Wohnwagen und Reisemobilen in problemlos austauschbaren Druckbehältern mit an Bord, weil damit Heizung, Kühlschrank, Warmwasserboiler und Herd betrieben werden können.

Pro Betriebsstunde verbraucht das VeGA-System bei maximaler Leistungsabgabe etwa 90 Gramm Flüssiggas. Aus einer 11-kg-Druckgasflasche könnte die Brennstoffzelle somit rund 120 Stunden bei Volllast versorgt werden; bei geringerer Leistungsabgabe entsprechend länger. Die Stromkosten lägen dann nach Berechnung der Camping-Fachmänner bei 0,50 Euro pro Kilowattstunde (15 Euro pro Flaschenfüllung).

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Truma betont, dass das VeGA-Modul ?die einzige Brennstoffzelle ist, die speziell für den Caravan- und Reisemobil-Markt entwickelt wurde.? Es verfügt über eine eigene Entschwefelungseinheit, die den fossilen Kraftstoff für das Reformersystem vorreinigt, damit anschließend der Brennstoffzelle sauberer Wasserstoff zugeführt werden kann. Der Stack produziert dann den abseits von jeglicher Zivilisation so begehrten Strom. Über einen Spannungswandler fließt dieser zunächst in die Bordbatterie, die automatisch nachgeladen wird, ohne dass sich der Benutzer darum kümmern muss.

Der einzige Mitbewerber auf dem bisher noch sehr überschaubaren Markt ist Smart Fuel Cell (SFC) aus Brunnthal. Deren Systeme, die auch für anderweitige Anwendungen wie zum Beispiel Verkehrstechnik und Messwerterfassung konzipiert wurden, verfügen über eine Leistung von 50 Watt und arbeiten mit Methanol, das flüssig in Kanistern gespeichert wird. Durch die Kombination mehrerer Module sind auch höhere Leistungen realisierbar.

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Eine erste Produktstudie von VeGA präsentierte Truma bereits auf dem Caravan Salon 2006. Dabei handelte es sich um ein wirklichkeitsnahes Modell, von dem zunächst nur die Umhüllung in Betracht genommen werden konnte. In diesem Jahr soll auf der Düsseldorfer Messe (24. Aug. bis 2. Sept.) ein Vorseriengerät zu sehen sein. Für 2008 ist die Produktion erster Testsysteme in kleiner Auflage geplant. Im Frühjahr 2009 könnte dann die Serienreife erreicht werden. Der Systempreis wird voraussichtlich über 4.000 Euro liegen.

enymotion meldet Insolvenz an

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Wird jetzt doch nicht gebaut – die enyware L 200


Noch im Sommer 2012 präsentierte der Brennstoffzellenhersteller enymotion voller Stolz auf dem Caravan Salon Düsseldorf die enyware L 200, ein flüssiggasbetriebenes Brennstoffzellensystem für den Camping-Sektor, das auch senkrecht an der Wand installiert werden kann (s. HZwei-Heft Okt. 2012). Doch jetzt ist dem Heilbronner Unternehmen scheinbar die Luft ausgegangen: Am 17. Dezember stellte enymotion einen Antrag zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Wie die Heilbronner Stimme berichtete, dürfte der Anlass gewesen sein, dass der Zukunftsfonds Heilbronn nicht länger bereit war, das Unternehmen nach wiederholten Verschiebungen des Markteinführungstermins zu unterstützen. (mehr …)

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