Am 9. Februar 2021 hat die Kick-off-Veranstaltung des neu gegründeten Forschungsnetzwerkes Wasserstoff (s. HZwei-Heft Jan. 2021) stattgefunden. Der Verbund mit mehr als 1.100 Mitgliedern aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen und Wirtschaftsbereichen wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ins Leben gerufen und ist Bestandteil der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung.
Mehr als drei Monate nach Bekanntgabe der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) ist bis heute immer noch offen, wo die geplante Leitstelle Wasserstoff angesiedelt sein wird. Am 21. September 2020 erklärte jedoch Thorsten Herdan, Abteilungsleiter für Energiepolitik beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), während eines NOW-Webinars, dass die Leitstelle voraussichtlich gemeinsam von der Nationalen Organisation Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie und der Deutsche Energie-Agentur dena geführt wird. Eine offizielle Bestätigung steht allerdings noch aus.
Ein wichtiges Element der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) soll die Leitstelle Wasserstoff werden, die auf logistischer Ebene die Umsetzung der Strategie organisieren soll. Das dort angesiedelte Sekretariat sowie das Projektmanagement sollen bei der Koordinierung und Formulierung von Handlungsempfehlungen behilflich sein und die Ressorts aktiv bei der Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie unterstützen. Die interne Abstimmung zur Einrichtung von Vorschlägen war allerdings im August 2020 noch nicht abgeschlossen, hieß es aus den Bundesministerien. Scheinbar kommen mehrere Agenturen der an der NWS beteiligten Ministerien für diesen Job in Frage: die vom BMBF unterstützte acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, die dem BMVI unterstellte NOW, die dem BMWi zugeordnete Deutsche Energie-Agentur (dena) sowie die dem BMU zugehörige Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH.
Wer kann das Thema Wasserstoff für sich am besten nutzen? Unter dieser Fragestellung scheint seit Ende 2019 der Wettbewerb zwischen den Bundesministerien zu laufen. Zwischenzeitlich weitete sich dieser Wettkampf auch auf die Parteienpolitik aus, indem Wasserstoff Bestandteil des Wahlkampfes für die Hamburger Landtagswahl wurde. Aktueller Zwischenstand ist, dass nach einer zeitweisen Themenhoheit der Unionsfraktionen inzwischen die Sozialdemokraten mit ihren Thesen zunehmend besseren Anklang in der Öffentlichkeit finden.
Mit solch einem Andrang hatte kaum einer gerechnet. 300 Teilnehmer waren erwartet worden. Dann meldeten sich aber 600 an, schließlich kamen 700, zu der Stakeholder-Konferenz für die Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) am 5. November 2019 in Berlin. Wirklich überraschend ist das große Interesse jedoch nicht, schließlich hatten insgesamt vier Bundesministerien eingeladen, auch wenn das Bundesumweltministerium mehr oder weniger aktiv ausgegrenzt wurde.