H2-Testkaverne entsteht im brandenburgischen Rüdersdorf
Der Klimawandel ist heute schon in vollem Gange. Schnelle Innovationssprünge bei neuen Technologien sind unumgänglich. Ein wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigen und klimaschonenden Energiesystem ist der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. In Rüdersdorf bei Berlin baut EWE jetzt eine reine Wasserstoffkaverne, um den Energieträger zukünftig in großem Maßstab zu speichern und bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Damit nimmt der Energiedienstleister eine europäische Vorreiterrolle ein. In dem Projekt HyCAVmobil (Hydrogen Cavern for Mobility) kooperieren EWE und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Neue Potenziale durch die Aufnahme von Wasserstoff in die NEC
Ehrgeizige Energie- und Klimapolitik verlangt eine entschlossene, ganzheitliche und koordinierte Vorgehensweise und Umsetzung. Die Nationalen Energie- und Klimapläne (NECP) stellen ein wichtiges Instrument für eine einheitliche Berichterstattung zur künftigen Politik durch die Mitgliedstaaten an die Europäische Kommission (EK) dar. Sie werden von der Kommission genutzt, um den EU-weiten Fortschritt beim Erreichen der 2030-Ziele zu überwachen und notwendige politische Maßnahmen zu identifizieren. Die aktuelle Berichtsperiode umfasst den Zeitraum zwischen 2021 bis 2030. Die Entwürfe der NECP wurden von den EU-Ländern Ende 2018 eingereicht, während die endgültige Fassung nach einer sorgfältigen Prüfung durch die Kommission bis Ende 2019 vorliegen musste. In Bezug auf Wasserstoff sind alle EU-Mitgliedstaaten angehalten, ihre eigenen Strategien für den Einsatz von Wasserstoff unter Berücksichtigung der europäischen Leitlinien zu entwickeln und umzusetzen.
Mike Strizki baut energieautarke H2-Häuser in den USA
Mike Strizki ist mehr als begeistert vom Wasserstoff. Er hat sich diesem verschrieben und sagt, dass er sich zeitlebens für das am häufigsten im Universum vorkommende Element einsetze, das entscheidend sei, um CO2-neutral zu werden. Und dass er seinen acht Enkeln ein besseres und saubereres Leben bieten möchte.
Interview mit Prof. Gerald Linke, DVGW-Vorstandsvorsitzender
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) widmet sich seit einiger Zeit immer mehr dem Thema Wasserstoff. Anfang 2018 begannen erste Verhandlungen mit dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) mit dem Ziel einer Vertiefung der Zusammenarbeit beider Organisationen. Ende 2020 votierten die DWV-Mitglieder mehrheitlich für die vom Vorstand ausgearbeitete Kooperation. Was verbindet beide Verbände und wie könnte sich der Gasmarkt zukünftig gestalten? Darüber sprach HZwei mit Prof. Gerald Linke, dem DVGW-Vorstandsvorsitzenden.
Brennstoffzellenheizgeräte sind mittlerweile seit einigen Jahren auf dem Markt. Doch das Segment will nicht so recht in Schwung kommen, die Anzahl der installierten Geräte steigt nur langsam. Dies könnte an der begrenzten Auswahl und den noch hohen Preisen liegen. Doch berücksichtigt man die aktuell recht großzügigen Fördergelder, die beim Wechsel zu energieeffizienten Heizgeräten, insbesondere beim Ausbau einer alten Ölheizung, in Anspruch genommen werden können, muss man annehmen, dass es noch andere Gründe für die Kaufzurückhaltung gibt. Einer könnte darin liegen, dass heutige BZ-Aggregate – genau wie Brennwertthermen – Erdgas verbrennen und somit CO2-Emissionen verursachen.
Immer mehr Bauprojekte setzen bei der Energieversorgung inzwischen auf Wasserstoff und Brennstoffzellen. Vor dem Hintergrund der Pariser Klimaziele liegt es nahe, für Neubauten keine fossilen Energieträger mehr einzuplanen, sondern komplett auf erneuerbare Energien zu setzen. Da aber der mit einer innovativen Energietechnik verbundene Aufwand oft doch erheblich ist, lohnt er sich umso mehr, je größer die Anzahl der Nutzer ist. Insbesondere für Quartierslösungen, bei denen mitunter viele Dutzende oder gar Hunderte Wohneinheiten gebaut werden, ist solch ein alternativer Ansatz sinnvoll.