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Beitrag von Sven Geitmann

4. Januar 2023

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IAA Transportation – nahezu alle arbeiten an H2-Verbrennungsmotoren

Außerdem stellte er in Aussicht, dass auch H2-Fahrzeuge mit einem 700-bar-Tank an ihren Stationen befüllt werden könnten, allerdings werde deren Tank dann nur zu zwei Dritteln voll, wobei der Kraftstoff etwa 1,50 Euro günstiger sei als an 700-bar-Stationen.

Andreas Rimkus, der H2-Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, sagte dazu während der Watt2.0 in Husum: „Die Ankündigung der 5.000 Lkw ist eine Bombe gewesen, die ist echt eingeschlagen.“ Gemeinsam mit Kurt-Christoph von Knobelsdorff bekräftigte er, dass Wasserstoff für den gesamten Verkehrsbereich ermöglicht werden solle, weil dies der Sektor mit der höchsten Zahlungsbereitschaft sei. Es sei ohnehin fraglich, ob und wie eine Bereitstellung von Wasserstoff für diesen Sektor verhindert werden könne.

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Quantron macht die große Welle

Den Mitbewerber Quantron betreffend sind derweil viele Akteure noch skeptisch, ob das Spin-off des Traditionsunternehmens Haller auch tatsächlich das wird halten können, was schon seit Monaten so vollmundig versprochen wird. Unzweifelhaft verfügt die Augsburger Firme über eine gut aufgestellte Marketingabteilung, die gleich mehrere Weltpremieren in Hannover verkündete.

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So wurde – neben einem batteriebetriebenen Stadtbus Cizaris 12 EV – auch der Daily QLI FCEV vorgestellt, der seitdem auch bestellbar ist. Als Hingucker wurde jedoch „The Monster“ präsentiert, das ganz unbescheiden als „Champion for Heavy Duty Transport“ angekündigt wurde. Der QHM FCEV (44-Tonner mit 54 kgH2) soll 600 bis 700 km mit einer Tankfüllung schaffen, in der nordischen Version (60-Tonner mit 116 kgH2) bis zu 1.500 km. Quantron setzt dabei auf eine eigene Wasserstoffallianz, bestehend aus zahlreichen bekannten Zulieferern. So kommen die BZ-Stacks von Ballard, die Antriebseinheit von Allison Transmission, die H2-Behälter von NProxx und die Betankungslösung von Neumann & Esser.

Umrandet wird alles von dem Bedienkonzept QaaS (Quantron-as-a-Service), das CEO Michael Perschke als 360-Grad-Ökosystem vorstellte. Hierbei geht es um ein Rundum-sorglos-Paket, bei dem alles mitgeliefert wird, von der Erzeugung von grünem Wasserstoff über die passende Infrastruktur bis hin zu Finanzierungs- und Wartungskonzepten.

Erste Auslieferungen des „Reichweiten-Champions“, wie ihn Perschke bezeichnete, sind für Mitte 2023 vorgesehen. Um die Kunden aus dem Logistik-, Industrie-, Lebensmittel- sowie dem öffentlichen Sektor bedienen zu können, hat Quantron bei seinem kanadischen Lieferanten 140 Brennstoffzellen der neuesten Generation in einer ersten Charge für seine Heavy-Duty-Trucks bestellt.

Hinsichtlich der Längen- und Zulassungsproblematik hieß es: „Wir haben unsere eigene Lösung. Wir haben das gelöst.“ Quantron gewährleistet „maximale Reichweite ohne Einschränkungen bei Kabinen- oder Trailer-Länge“.

500 H2-Trucks für die USA

Nur drei Wochen nach der IAA Transportation bekam Quantron einen Großauftrag rein: Der Lkw-Hersteller aus Gersthofen soll dem US-amerikanischen Logistikunternehmen TMP Logistics 500 BZ-Lastwagen liefern. Der Auftrag, der sich auf fast 1 Mrd. Euro beläuft, beinhaltet die Bereitstellung sowie die Wartung der Fahrzeuge sowie deren Treibstoff.

Demgegenüber gibt Paul Nutzfahrzeuge offen zu, dass bei dem Vilshofener Unternehmen noch nicht final geklärt ist, wie mit der Überlänge seiner Fahrzeuge umgegangen wird. Bis dato müssen die Prototypen per Einzelzulassungen genehmigt werden. Viel wichtiger war dem Spezialisten für Sonderfahrzeugbau aber die Präsentation seines Brennstoffzellen-Trucks, der fortan in Serie mit Toyota-Stacks ausgestattet wird. Außerdem war das neue modulare und skalierbare Paul-H2-Tanksystem PH2P®-Storage zu sehen, das gemeinsam mit Anleg für OEMs und Umbauspezialisten entwickelt wurde.

Darüber hinaus präsentierte Bernhard Wasner, Geschäftsführer der Paul Group, die neue Firmenphilosophie „Transforming Trucking“, in deren Sinne fortan alle Aktivitäten unter dem Dach der Paul Group gebündelt werden. Sichtlich stolz berichtete er: „Wir haben die beiden Prototypen von Keyou, die hier auf der Messe stehen, gebaut.“

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Kategorien: 2023 | Allgemein
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1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    „Der Nutzfahrzeugsektor ist herrlich unemotional – es zählen nur die Total Costs of Ownership (TCO).“

    Gerade dies lässt an der Zukunftsfähigkeit von H2-Verbrennungsmotoren als Antriebslösung Zweifel aufkommen.

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