Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

4. Januar 2023

Titelbild:

Bildquelle:

IAA Transportation – nahezu alle arbeiten an H2-Verbrennungsmotoren

Iveco und Nikola präsentieren Tre FCEV

Ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität kam auch von der Iveco Group. Neben dem batteriebetriebenen Transporter Iveco Daily präsentierte der Konzern erstmals die Beta-Version des europäischen Nikola Tre FCEV, der über eine Reichweite von bis zu 800 km verfügen soll. Die Serienproduktion dieses Langstrecken-Sattelschleppers für den nordamerikanischen Markt wird voraussichtlich Ende 2023 in Coolidge, Arizona, starten, für den europäischen Markt in der ersten Hälfte des Jahres 2024 in Ulm. Auch wenn die angekündigten Auslieferungszahlen zuvor wiederholt reduziert wurden.

---------- Werbung ----------
HM Banner Superbanner 600x100

Michael Lohscheller, Präsident der Nikola Corporation, sagte: „Dies wird der Beginn einer neuen Ära sauberer Nutzfahrzeuge und innovativer Energielösungen für Europa sein.“ Luca Sra, Präsident Truck Business Unit der Iveco Group, ergänzte: „Heute schreiben wir Geschichte mit den ersten Produkten für den europäischen Markt, die aus der starken Partnerschaft Ivecos mit Nikola Corp. entstanden sind. Unsere Teams haben gemeinsam eine modulare Plattform entwickelt, die sowohl für brennstoffzellenelektrische als auch batterieelektrische Antriebstechnologien geeignet ist. […] Es ist die weltweit erste elektrisch ausgelegte modulare Plattform für Schwerlast-Zugmaschinen, die beide Energiequellen aufnehmen kann. Eine echte Revolution.“

Parallel arbeitet Iveco auch mit der Hyundai Motor Company zusammen. Gemeinsam mit den Südkoreanern zeigte der italienische Konzern ein Konzeptfahrzeug für einen Iveco eDAILY Hydrogen, der über ein Akkupaket von FPT Industrial mit 37 kWh sowie zwölf Kilogramm 700-bar-Wasserstoff als Energiespeicher verfügt, mit denen 350 km mit dem 90-kW-Brennstoffzellenantrieb von Hyundai plus 50 km rein batterieelektrisch gefahren werden können (E-Motor: 140 kW).

---------- Werbung ----------
240313 VDI WF Maschinenbau Online Banner 300x250 V2

Daimler Truck setzt weiter auf LH2

Im Hause der Daimler Truck AG setzt man derweil weiterhin auf flüssigen Wasserstoff (Liquefied Hydrogen – LH2) und auf Brennstoffzellen-Stacks von cellcentric, die inzwischen an ihrer Gigafactory in Weilheim arbeiten (2 x 150 kW; s. HZwei-Heft Juli 2022). Eine passende Tankstelle für diesen tiefkalten Kraftstoff soll es auch schon geben. Derweil war das ausgestellte Langstreckenmodell des GenH2 Trucks noch ein Prototyp.

Die Flüssigwasserstofftanks sind in diesem Fall seitlich im Fahrgestell integriert, während die Kühleinheit samt Hochvoltbatterie (72 kWh installiert, 50 kWh nutzbar) hinterm Führerhaus sitzt. Hinsichtlich der Zulassung gebe es beim GenH2 Truck dennoch keine Probleme, hieß es, solange gewisse Bedingungen, wie beispielsweise der Fahrradius, eingehalten würden.

Christian Mohrdieck, CEO von cellcentric, erklärte, die in Weilheim produzierten BZ-Systeme würden nicht nur an die beiden Joint-Venture-Partner Daimler Truck und Volvo Truck geliefert, sondern auch an Rolls Royce, das sie mit seiner Marke mtu im stationären Bereich einsetzt. Diese drei Kunden garantierten cellcentric die erforderliche Hochskalierung, um die Stückkosten reduzieren zu können.

Bestellung von 5.000 H2-Lkw ist eingeschlagen wie eine Bombe

Bislang gibt es unter den insgesamt 95 H2-Stationen in Deutschland nur acht 350-bar-Tankstellen, die für Wasserstoffbusse oder -Lkw geeignet sind. Damit dies nicht so bleibt, arbeiten jetzt zwei Macher aus Norddeutschland noch enger zusammen: Clean Logistics verkaufte dafür 5.000 neue H2-Lkw an GP Joule Hydrogen, das seinerseits dafür über fünf Jahre verteilt 150 Wasserstofftankstellen aufbauen will. Überall dort, wo potentielle Kunden angesiedelt sind, wollen sich beide Akteure gemeinsam als „Ermöglicher“ sowohl um die Infrastruktur als auch die Fahrzeuge kümmern.

André Steinau, Geschäftsführer der eFarming GmbH & Co. KG sowie der GP Joule Hydrogen GmbH, erklärte: „Wir sehen jetzt die ersten Lkw. Jetzt muss auch Infrastruktur dafür kommen.“ Gegenüber HZwei erklärte er, es gebe Firmen, die davon leben, dass sie solche Projekte finanzieren. Aufgabe von GP Joule Hydrogen sei es, diejenigen, die das Geld haben, mit den Anwendern zusammenzubringen. Im Prinzip gehe es darum, das in Norddeutschland sehr erfolgreich gestartete eFarm-Konzept jetzt deutschlandweit auszurollen.

Weiterlesen auf Seite 3…

Kategorien: 2023 | Allgemein
:Schlagworte

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    „Der Nutzfahrzeugsektor ist herrlich unemotional – es zählen nur die Total Costs of Ownership (TCO).“

    Gerade dies lässt an der Zukunftsfähigkeit von H2-Verbrennungsmotoren als Antriebslösung Zweifel aufkommen.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

preloader