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Beitrag von Sven Geitmann

27. November 2022

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Energieautarkie mit Wasserstoff

Systemanbieter

Nach der Gründung von HPS 2014 sind in den letzten Jahren insbesondere in Deutschland, aber auch international, mehrere Anbieter für Energieversorgungssysteme mit Wasserstofftechnologie für den Gebäudebereich hinzugekommen (s. Tab. 3). Deren Produkte lassen sich in Vollsysteme und modulare Systeme unterteilen. Vollsysteme als standardisierte Produkte, wie sie etwa von HPS, Solenco Power und Lavo angeboten werden, verwenden einheitliche Elektrolyse- und Brennstoffzellenleistungen. Eine Skalierung findet durch die Kombination mehrerer Systeme statt. Grundsätzlich ist es möglich, wie es beispielsweise bei dem Wasserstoffhaus in Zusmarshausen gezeigt wurde, die Speicherkapazität durch eine variable Anzahl der Glasflaschenbündel zu erhöhen, unabhängig von der Anzahl der Einzelsysteme.

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Bei den modularen Systemen werden entsprechend der Kundenanforderungen Elektrolyseure und Brennstoffzellen variabler Leistung oder Anzahl verbaut, wobei sich hier eine weitere Unterscheidung ergibt. H2 CoreSystems und H2 Powercell integrieren die Systemkomponenten in einem Schrank (HyroCab PowerCore) oder einem Container (H2 Multi Purpose Container, H2PowerCube 3.0) mit vorgeschriebenen Maßen. Somit ist die Modularität durch den eingeschränkten Bauraum begrenzt, und eine weitere Skalierung wird durch die Kombination mehrerer Schränke oder Container erzielt.

Ostermeier H2ydrogen Solutions verbaut die Elektrolyseure und Brennstoffzellen vorzugsweise in 19‘‘-Schränken. Wenn die Anzahl der Systemkomponenten die Kapazität der Schränke überschreitet, wird eine individuelle Auslegung vorgenommen. Umstro legt die Systeme und die Unterbringung der Komponenten jeweils entsprechend den Kundenanforderungen aus. Somit ist eine sehr projektspezifische Auslegung möglich.

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Die beiden ausländischen Hersteller weisen jeweils ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den deutschen Wettbewerbern auf: Solenco Power verwendet eine reversible elektrochemische Zelle, die sowohl im Elektrolysemodus als auch im Brennstoffzellenmodus betrieben werden kann. Der australische Anbieter Lavo verwendet Metallhydridsysteme für die Speicherung des Wasserstoffs.

Ausblick

Während bereits einige Projekte erfolgreich umgesetzt wurden und die Anzahl der Systemanbieter zunimmt, bleibt abzuwarten, wie sich der Markt zukünftig weiterentwickelt. Getrieben durch die aktuelle Energieversorgungskrise erfahren autarke, wasserstoffbasierte Gebäudeenergieversorgungssysteme eine hohe Aufmerksamkeit. Das Interesse ist getrieben durch den Wunsch nach Unabhängigkeit und einer nachhaltigen, lokalen Versorgungslösung. Trotz vorhandener Förderung sind die Kosten für wasserstoffbasierte Versorgungslösungen momentan allerdings noch zu hoch für einen breiteren Einsatz. Werden von Kundenseite vollautarke Versorgungslösungen gewünscht, führt an der lokalen Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff kein Weg vorbei, und die vorgestellten Projekte und Systemanbieter zeigen die Machbarkeit auf den verschiedenen Ebenen vom Einzelgebäude über Mehrfamilienhäuser und Gewerbebetriebe bis zum Quartier auf.

Autoren: Marius Holschbach;
marius.holschbach@smail.th-koeln.de

Prof. Peter Stenzel; Technische Hochschule Köln, Cologne Institute for Renewable Energy (CIRE)
peter.stenzel@th-koeln.de

Kategorien: 2022 | Allgemein
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