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Beitrag von Sven Geitmann

4. Mai 2021

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Brennstoffindustrie wächst trotz COVID-19

E4tech Fuel Cell Industry Review

Cover E4Tech

Im März 2021 ist der neue Fuel Cell Industry Review 2020 mit Marktdaten und Analysen veröffentlicht worden. Seit 2014 kontaktiert das Team um E4tech für dessen Erstellung weltweit Brennstoffzellenfirmen, aggregiert deren Lieferzahlen und schafft so einen unabhängigen jährlichen Referenzpunkt zum aktuellen Stand der Brennstoffzellenbranche. Im Folgenden werden daraus einige Auszüge vorgestellt.

2020 verlief anders, als viele von uns erwartet haben. Doch trotz der angespannten Situation durch COVID-19 wurden mehr Brennstoffzellen ausgeliefert. Der Anstieg fiel zwar deutlich geringer aus, als wir Ende 2019 erwartet hatten sowohl wegen der Lieferkettenunterbrechung als auch der regionalen Konjunkturabschwächung. Insgesamt war er jedoch ermutigend.

Die führenden Anwendungsbereiche sind weiterhin PKW, KWK und Primärenergie. Wie in den Vorjahren waren die gleichen Unternehmen dominant. Mit rund 82.500 Stück liegt die Zahl der 2020 gelieferten Brennstoffzellen deutlich höher als im Jahr 2019 mit 72.600. Die ausgelieferte Leistung in Megawatt stieg von rund 1.200 MW auf mehr als 1.300 MW. Asien führt weiterhin, was die ausgelieferten Stückzahlen betrifft. Hyundai hat erneut die meisten MW ausgeliefert. Bei den Stückzahlen machen die Mikro-KWK den größten Anteil aus. Mehr als 47.000 sollen für Ene-Farm in Japan und weitere 5.000 an die KfW-433-Initiative in Deutschland ausgeliefert worden sein, während rund 1.000 an das paneuropäische PACE-Programm gingen. Die rund 50 Prozent der Stückzahlen für Ene-Farm, die PEM-Brennstoffzellen sind, werden nicht subventioniert, und die verbleibenden Festoxidbrennstoffzellen (SOFC) erhalten nur einen kleinen Betrag. Dies zeigt, dass sich diese Märkte allmählich stabilisieren und kommerzialisieren. Und viele der in Europa installierten Brennstoffzellen basieren auf der Panasonic-Technologie. Sie werden von Viessmann für den europäischen Markt lizenziert und entwickelt und profitieren von den Verbesserungen, die durch Ene-Farm ermöglicht werden. SOLIDpower zeigt ebenfalls eine konstante Präsenz auf diesem Markt.

Fahrzeuge sind ein weiterer wesentlicher Treiber. Toyota und – vor allem – Hyundai haben 2020 mehr als 8.500 Fahrzeuge ausgeliefert. Doch noch wichtiger sind Fahrzeuge aufgrund ihres Beitrags zur Leistung. Sie machen mehr als 850 MW weltweit oder fast zwei Drittel der ausgelieferten Kapazität für alle Anwendungen aus. Bus- und LKW-Lieferungen sind in China besonders bedeutsam. Mehr als 1.400 wurden 2020 ausgeliefert, was einer Kapazität von insgesamt rund 90 MW entspricht. Dies stellt einen deutlichen Rückgang gegenüber 2019 dar und liegt in der politischen Unsicherheit im Jahr 2020 begründet. Die bisherigen pauschalen Subventionen werden durch gezielte Maßnahmen ersetzt, um Regionen und Beteiligte der Wertschöpfungskette zu unterstützen. Hersteller haben mit ihren Markteinführungen gewartet, bis sie sich darauf verlassen konnten, dass Finanzmittel verfügbar sein würden. Diese scheinen nun gesichert, da der weitere Schwerpunkt auf der lokalen Politik und dem institutionellen Umfeld sowie auf Kostensenkung und Erzielung von Skaleneffekten liegt und es nicht mehr nur darum geht, funktionsfähige Autos zu bauen. Das alles ist mit Chinas langfristigem politischen Ziel verknüpft, die eigene Kapazität aufzubauen, um bis 2025 50.000 Fahrzeuge auf die Straße zu bringen.

Die Fördertechnik bleibt stark. Plug Power verzeichnet Auslieferungen, die im Vergleich zu den 6.000 Stück im Jahr 2019 auf ca. 10.000 während 2020 gestiegen sind – trotz COVID. Andere Anbieter im Bereich der Fördertechnik werden ebenfalls aktiver. Nuvera, Tochtergesellschaft von Hyster-Yale, ist auf größere Stapler ausgerichtet, zum Beispiel an Verschiffungshäfen. Toyota Industries und Linde verstärken ihre Bemühungen ebenfalls.

… Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des HZwei

Autoren: David Hart, E4tech, Lausanne/Schweiz; Stuart Jones, E4tech, London/UK

Kategorien: 2021 | Allgemein

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