Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

2. November 2020

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Umrüstung statt Neuentwicklung

Quantron energon
Der Energon, © Quantron

Ähnlich wie Clean Logistics in Norddeutschland will jetzt auch das bayerische Unternehmen Quantron ehemalige Diesel-Lkw für den Betrieb mit Brennstoffzellen umrüsten. Im Juni 2020 präsentierte die Quantron AG erstmals ihr Konzept, Anfang August stellte sie während einer Pressekonferenz mit anschließendem Workshop in Frankfurt am Main Details vor.

Neben zahlreichen Partnerfirmen holte sich Andreas Haller, der das Start-up im Sommer 2019 gründete, auch den Schauspieler und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke ins Boot.

Hinter dem Namen Quantron (Wortschöpfung, stehend für „Quantensprung der Elektronik“) vermutet man eher ein Start-up aus Kalifornien, tatsächlich handelt es sich hierbei aber um ein alteingesessenes süddeutsches Familienunternehmen, das 1882 mit dem Betrieb von Pferdekutschen startete. Jahrzehntelang über fünf Generationen betätigte sich die Haller GmbH & Co. KG im Bereich motorisierter Taxen, Landmaschinen und Sonderfahrzeuge, bis sie 2011 mit der Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen anfing.

„Durch unsere lange Tradition kennen wir die Branche, die Kunden, die Anforderungen an die Fahrzeuge und die Entwicklungen am Markt sehr genau.“
Andreas Haller, Gründer und Vorstand Quantron AG, geschäftsführender Gesellschafter Haller GmbH & Co. KG

Mit starken Partnern
Zunächst nahm der geschäftsführende Gesellschafter Haller vornehmlich rein batteriebetriebene Fahrzeuge in den Fokus. Das Konzept ist, insbesondere junge Gebrauchtfahrzeuge mit Elektroantrieben auszurüsten. Dafür kooperiert die mittlerweile 40 Mitarbeiter beschäftigende Firma (insg. 120 in der Haller-Group) beispielsweise mit Unternehmen wie Voith, das komplette elektrische Antriebsstränge beisteuert, sowie mit der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES), die elektrische Fahrzeuge in ihre Müllwagenflotte integriert.

weiterlesen im HZwei Oktober-Heft

4 Kommentare

  1. Dipl.-Ing.Theo Pötter

    Wäre es nicht sinnvoller die LKW auf eine Wasserstoffdirektverbrennung umzurüsten,
    sozusagen als Wasserstoffverbrennungsmotor ?
    Dabei könnte man auf Erfahrungswerte von mindestens 15Jahren zurückgreifen.
    Man muss dabei das Rad nicht neue erfinden !

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  2. edgar schmieder

    Wasserstoffgewinnung aus Biogas als “Grün” zu bezeichnen, gleicht jugendlichen Leichtsinn und gleichzeitig unverantwortlich – wann schaffen wir den Ökosozialen Durchbruch!

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  3. Hans-Peter Schmid

    Man kann Herrn Haller doch nur für seinen unternehmerischen Ansatz beglückwünschen, auf diesem Wege die Elektromobilität im Nutzfahrzeugbereich voranzubringen. An Wasserstoff führt im Schwerlastverkehr eben kein Weg vorbei.
    Und wenn man die Herstellung von Wasserstoff aus Biogas (siehe http://www.biogash2.de) berücksichtigt, ist der “grüne Wasserstoff” nun wirklich grün. Das Potential ist überraschend groß: https://www.youtube.com/watch?v=97CzVqG_DYc.
    Aber ja, stimmt Ausbau EE muß man machen. Am besten auf jedem Dach.

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  4. Joe Schmidt

    Wäre es da nicht sinnvoller, die LKW auf Erdgas umzurüsten, statt auf Brennstoffzellen? Ca. 95% unseres H2 stammen aktuell aus fossilen Grundstoffen – vor allem Erdgas.
    Energetisch wie ökologisch ist es da unsinnig aus Erdgas erst H2, diesen aufwendig mit 350bar/700bar zu speichern und dann daraus Strom herzustellen – wobei die ca. 40% Abwärme im mobilen Einsatz fast komplett verloren gehen.
    Solange der “grüne Wasserstoff” nicht viel mehr als ein grünes Mäntelchen ist, sollte man sich auf den Ausbau der EE-Nutzung fokussieren. Denn darin liegt letztlich der Schlüssel für grünen Wasserstoff!

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