Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

2. Juni 2020

Titelbild:

Bildquelle:

Wasserstoffmobilität: Stand, Trends, Perspektiven

Truck
Hyundai Truck, © H2 Energy AG

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) beauftragte die Studie Wasserstoffmobilität: Stand, Trends, Perspektiven, um ein besseres Verständnis der Zukunftsfähigkeit der wasserstoffbasierten Mobilität zu erlangen.

In dieser wird analysiert, welche Marktperspektiven sich der Gaswirtschaft im Bereich der Produktion und des Transports von Wasserstoff bieten. Dieser Fragestellung wird anhand einer Reihe spezifischer technischer, ökonomischer und ökologischer Punkte nachgegangen. Die Studie wurde vom Center of Automotive Management (CAM) zwischen Juni 2019 und Januar 2020 durchgeführt, ihre Ergebnisse wurden im März 2020 vorgestellt. Im Kern zeichnet sich ab, dass für die Hersteller und Transporteure von H2 mittelfristig attraktive Märkte entstehen werden.

Bei der Betrachtung der aktuellen Entwicklung der H2-Mobilität in der Europäischen Union sowie in fünf ausgewählten Ländern einschließlich Deutschlands zeigt sich, dass sich eine substantielle politische Unterstützung und zunehmende Dynamik der H2-Mobilität ergibt. Durch Technologieförderprogramme unterstützt, bauen privatwirtschaftliche und öffentliche Akteure Flotten mit brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeugen sowie Wasserstoffinfrastrukturen aus. Im April 2019 waren in der EU etwa 1.500 BZ-Pkw in Betrieb und die Beschaffung weiterer 1.400 Fahrzeuge geplant, flankiert von 173 einsatzbereiten und 50 in Realisierung befindlichen H2-Tankstellen. Trotz vergleichsweise geringer Bestandszahlen sind die Zuwachsraten beachtlich und deuten auf das Entstehen lukrativer Märkte hin.

Regulatorische Rahmenbedingungen

Gesetzliche Vorgaben, insbesondere auf Ebene der EU, beeinflussen wesentlich die Zukunftschancen von Antriebskonzepten. Richtlinien zur Begrenzung des Ausstoßes von Kohlendioxid (CO2) von Pkw und Lkw sowie die Clean Vehicles Directive (CVD) zur Beschaffung CO2-armer beziehungsweise CO2-freier Fahrzeuge ab 2021 wirken als starke Treiber der H2-Mobilität, da zentrale Anforderungen nur durch brennstoffzellen- oder batterieelektrische Fahrzeuge zu erfüllen sind. Auch der Einsatz erneuerbarer und CO2-armer Kraftstoffe inklusive Wasserstoff ist gefordert. Darüber hinaus ist der für den Markhochlauf relevante regulative Rahmen in Deutschland im internationalen Vergleich gut entwickelt und fördert insgesamt den Aufwuchs der H2-basierten Mobilität.

weiterlesen im HZwei April-Heft

Autor:
Dr. Oliver Ehret
Center of Automotive Management, Bergisc
h Gladbach

Kategorien: Allgemein

2 Kommentare

  1. Joe Schmidt

    Glückwunsch, Hr. Geitmann!
    Wenn ich mich nicht verzählt habe, wurden Sie in der o.g. Studie 16x als Quellenautor angeführt!

    Antworten
  2. Joe Schmidt

    Eine sehr interessante Studie, die einen recht umfassenden Überblick über die massiven Förderungen für Wasserstoff und die vergleichsweise bescheidenen Ergebnisse verschafft – wenn man sie entsprechend liest.
    Sehr interessant sind die Verweise auf weitere Studien, bspw.:
    “Kosteneffiziente und klimagerechte Transformationsstrategien für das deutsche Energiesystem bis zum Jahr 2050”
    https://www.researchgate.net/publication/336603882_Kosteneffiziente_und_klimagerechte_Transformationsstrategien_fur_das_deutsche_Energiesystem_bis_zum_Jahr_2050_Kurzfassung
    Dort liest man dann (S.41):
    “Grundlegende Voraussetzung für die Klimawirksamkeit einer Minderungsstrategie ist ein weitestgehend klimaneutraler Stromerzeugungsmix. Hierfür ist ein forcierter Ausbau erneuerbarer Energieträger notwendig. Die erforderliche erneuerbareStromerzeugungskapazität liegt im Jahr 2050 im SZENARIO 95 bei über 470 GW. Gegenüber heute liegt sie damit um einen Faktor von fast 4 höher. Die Stromerzeugung aus Wind sowie Photovoltaik sind hierbei die entscheidenden Stellschrauben. Für die Umsetzung dieser Potenziale ist ein jährlicher Neubau von gut 6,6 GW (Wind) bzw. 3,9 GW (Photovoltaik) notwendig. Sie liegen damit deutlich über den heutigen Ausbauraten. Mit einem Anteil von 69 % an der gesamten Stromerzeugung ist die Windstromerzeugung das Rückgrat der zukünftigen Stromversorgung.
    Die Realisierung des Windkraftausbaus ist der Schlüssel zum Gelingen der Energiewende.”
    Eigentlich die simpelste Erkenntnis:
    Ohne EE-Strom kein grüner Wasserstoff!
    Die notwendigen Aktivitäten zum Ausbau der EE-Stromerzeugung lassen aber derzeit – auch im Bereich der Wasserstoff-Befürworter – stark zu wünschen übrig.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

preloader