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Beitrag von Sven Geitmann

15. Mai 2020

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Parteien entwerfen eigene Wasserstoffstrategien

Karliczek
Anja Karliczek, © BMBF, Hans-Joachim Rickel

Die lange Rangelei der Bundesministerien um die Ausformulierung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) hat dazu geführt, dass der Handlungsdruck in beiden Regierungsparteien vor der Sommerpause extrem angestiegen ist. So forderten Anfang Mai 2020 insgesamt zwölf Unionsabgeordnete in einem Positionspapier einen zügigen Aufbau einer „grünen“ Wasserstoffproduktion sowie eine Partnerschaft mit afrikanischen Staaten. Von Seiten der SPD-Bundestagsfraktion hieß es kurzdarauf dazu ebenfalls, wolle man eine ambitioniertere H2-Strategie sowie einen schnellen Hochlauf der H2-Wirtschaft.

Die Mitunterzeichnerin und Klimabeauftragte der CDU/CSU-Fraktion, Anja Weisgerber, drängte ihre Regierungsvertreter gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Wir brauchen zeitnah eine Entscheidung über die nationale Wasserstoffstrategie, damit der Markthochlauf für grünen Wasserstoff schnell gelingt.“ Weiter heißt es in ihrem Papier: „Die Bundesregierung muss ihre Wasserstoffstrategie endlich auf den Weg bringen, um ein klares Signal in die Welt auszusenden. Wir wollen eine führende Rolle bei der Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft einnehmen.“

Auch die Sozialdemokraten geben sich zunehmend ungeduldig. Die AG Wirtschaft und Energie der Bundestagsfraktion erarbeitete einige Eckpunkte einer nachhaltigen Wasserstoffstrategie und benannte konkrete Ziele. Demnach lehnt die Arbeitsgruppe eine Förderung und den dauerhaften Einsatz von Wasserstoff, der nicht aus erneuerbaren Energiequellen stamme, also blauen oder türkisfarbigen Wasserstoff, ab. Weiterhin solle die Elektrolyseleistung bis 2030 auf mindestens 10.000 MW hoch gefahren werden, so hieß es.

Die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek – wohlgemerkt eine CDU-Abgeordnete – hatte sich kürzlich ebenfalls für 10 GW Elektrolyseleistung ausgesprochen und zudem gedrängt, es dürfe nicht noch mehr Zeit verloren werden. Seitens des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) hieß es demgegenüber, drei bis fünf GW an hiesiger Elektrolyseleistung seien ausreichend, obwohl Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im BMWi, selbst erklärt hatte, 5 GW würden insgesamt zur H2-Herstellung nicht ausreichen, weshalb zusätzliches Gas importiert werden müsste.

Mitte April 2020 hatte Karliczek zudem „Rekordinvestitionen in Bildung, Forschung und Innovation” gefordert – nicht nur im Rahmen der Corona-Pandemie. Sie sagte, der Bund gäbe pro Jahr rund 40 Mrd. Euro für Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Forschung aus und sie würde sich wünschen, „dass in den Jahren 2021 bis 2023 noch einmal die Hälfte draufgelegt wird.“ Neben einer stärkeren Förderung der Digitalisierung sollten weiter laufende Programme bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit unterstützt werden – beispielsweise auch grüner Wasserstoff. Dieser sei der Energieträger der Zukunft.

„Wir müssen im Bereich Umwelt und Klima Technologieführer und Exportweltmeister werden.”

Bundesforschungsministerin Anja Karlicek

Eine eigene H2-Strategie von den Grünen …

Innerhalb der vergangenen Monate haben sich auch die Grünen deutlich beim Wasserstoff positioniert. Sie hatten sich bereits auf ihrem Bundesparteitag ganz klar allein für grünen Wasserstoff ausgesprochen. Zunächst hatte Dr. Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen-Bundestagsfraktion, am 10. Juli 2019 gemeinsam mit fünf Mitstreitern ein Autorenpapier mit Eckpunkten einer grünen Wasserstoffstrategie herausgebracht (s. HZwei-Heft Jan. 2020). Während der Bundesdelegiertenkonferenz am 16. November 2019 wurde diese Strategie dann in Bielefeld beschlossen.

Darin heißt es unter anderem, Wasserstoff solle in größeren Mengen dort produziert werden, wo viel erneuerbarer Strom vorhanden sei. Da Elektroantriebe um den Faktor fünf bis sechs weniger Strom benötigten, sollten strombasierte Kraftstoffe im Verkehrsbereich zunächst nur dort eingesetzt werden, wo keine technologischen Alternativen zum Verbrennungsmotor verfügbar seien (z. B. kommerzieller Luft- und Schiffsverkehr oder bei großen Reichweiten sowie schweren Lasten im Straßen- und Schienenverkehr).

„Grüner Wasserstoff kann dabei helfen, dass energieintensive Industrieprozesse sauberer werden oder Schwerlastverkehr ohne schädliche Emissionen vorankommt. Gleichzeitig ist für uns klar, dass überall dort, wo direkte Stromanwendungen möglich sind, diese auch bevorzugt genutzt werden. Denn wegen der Umwandlungsverluste der Elektrolyse ist eine direkte Stromanwendung effizienter als die Produktion und Nutzung von Grünem Wasserstoff.“

Beschluss der Grünen-Bundesdelegiertenkonferenz, Nov. 2019

Ein besonderes Augenmerk legt die Ökopartei darauf, dass der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft nicht zum Feigenblatt für die fossile Energiewirtschaft wird, weshalb beispielsweise die Förderung der fossilen Infrastruktur, auch für den Fall, dass dort später H2-Gas transportiert werden könnte, abgelehnt wird.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verwendung von erneuerbarem Strom. Eine bloße Zertifizierung reiche den Grünen nicht aus. Vielmehr sei elementare Voraussetzung, dass der „Ausbau der erneuerbaren Energien endlich wieder Fahrt aufnimmt“.

Zentrale Forderung der Grünen ist zudem, im Rahmen der Energiewende die Erneuerbaren günstiger und Fossile deutlich teurer zu machen. Dafür seien „ehrlichere CO2-Preise für fossile Energieträger“ erforderlich, da deren Umweltschäden derzeit von der Allgemeinheit getragen werden, so dass sie einen unlauteren Vorteil genießen. Darüber hinaus brachte die Umweltpartei eine Quote für erneuerbares Kerosin ins Spiel, die zunächst sehr niedrig sein, aber langsam ansteigen könnte.

Die Delegierten sprachen sich weiterhin für eine Reform der Abgaben, Umlagen und sonstigen statischen Strompreisbestandteile aus, damit erneuerbare Energien für Wasserstoffelektrolyseure zeitlich und lokal deutlich günstiger genutzt werden könnten. Dies könne beispielsweise durch eine befristete Absenkung der EEG-Umlage in den Zeiträumen, in denen durch die hohe Verfügbarkeit von Ökostrom die Preise an der Strombörse so niedrig sind, dass dann Kohlekraftwerke nicht rentabel betrieben werden können.

Auf diesem Beschluss aufbauend bereitete die Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion im April 2020 einen Antrag für eine grüne Wasserstoffstrategie vor, der in den nächsten Wochen in den Bundestag eingebracht werden soll. Darin erklären die Antragsteller um Ingrid Nestle, Annalena Baerbock, Katrin Göring-Eckardt und Dr. Anton Hofreiter, dass „der grüne Wasserstoff und die intelligente Verknüpfung der Sektoren in der Energiewelt von morgen eine wichtige Rolle spielen werden“.

Es heißt darin unter anderem: „Großes Potenzial für die Nutzung von grünem Wasserstoff besteht in Industriezweigen, die prozessbedingt Treibhausgase emittieren, sich also allein durch eine Umstellung ihrer Energieversorgung auf erneuerbare Quellen nicht dekarbonisieren lassen. Durch den Einsatz von grünem Wasserstoff werden beispielsweise klimaneutrale Hochöfen in der Stahlindustrie möglich oder Chemieparks, deren Produktion nicht länger auf der Verarbeitung von Erdöl und Erdgas basiert. […] Der Bedarf an grünem Wasserstoff und grünem Strom ist in einem solchen Szenario riesig. […] Kurzfristig ist es sinnvoll, den Markthochlauf von Elektrolyseuren durch eine Förderung an besonders Energiewende dienlichen Standorten zu unterstützen.“

Die Grünen sprechen sich ausdrücklich für ein „zeitlich begrenztes Marktanreizprogramm für Elektrolyseure an netzdienlichen Standorten“ aus, um „den Aufbau einer nachweislich grünen Wasserstoffwirtschaft als industriepolitische Chance zu nutzen“. Sie gehen ebenso wie die anderen Parteien davon aus, dass Importe von grünem Wasserstoff erforderlich werden.

… und auch von den Liberalen

Mitte Mai 2020 zog dann auch die FDP mit einer eigenen Strategie, die sie ebenfalls im Bundestag einbringen möchte, nach. Ihr Kernanliegen ist ebenfalls, Wasserstoff als Energiespeicher für die Industrie heranzuziehen, aber gleichzeitig den Straßenverkehr nicht außer Acht zu lassen. In ihrem Papier heißt es: „Weiterverarbeitet zu synthetischen Kraftstoffen ermöglicht Wasserstoff den Ersatz von erdölbasiertem Diesel, Benzin und Kerosin in Verbrennungsmotoren im Straßenverkehr wie in der Luftfahrt.“

In diesem Antragsentwurf für den Deutschen Bundestag, den neben den Abgeordneten Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, und Frank Sitta auch der Fraktionsvorsitzende Christian Lindner unterzeichnete, votieren die Liberalen für „bunten“ Wasserstoff, der eine nachhaltige Wirtschaft auf dem Weg in eine klima-neutrale Zukunft gewährleisten soll. Da die geographischen wie klimatischen Bedingungen in Deutschland nur eine begrenze Produktion von grünem Wasserstoff zulassen, solle ein Großteil des Bedarfs über Importe gedeckt werden, insbesondere aus wind- und sonnenreichen Regionen in Afrika, so heißt es. Deutschen Unternehmen böte dies die Möglichkeit, Elektrolyseure und somit „modernster Klimaschutztechnologie ‚Made in Germany‘“ zu exportieren.

Aufgrund der hohen anstehenden Investitionssummen sowie der langen Entwicklungszyklen wäre es laut FDP allerdings verantwortungslos, in einer nationalen Wasserstoffstrategie lediglich grünen Wasserstoff zu berücksichtigen und andere, ebenso klimafreundliche Alternativen, auszuschließen. Die Partei spricht sich eindeutig für die Unterstützung von blauem Wasserstoff mit Hilfe von CCS-Technologien (Carbon Capture and Storage). Dieser sei „ebenso klimaneutral wie ‚türkiser‘ Wasserstoff, der mittels Methanpyrolyse ebenfalls aus Erdgas gewonnen wird.“ Die Gewinnung aus fossilem Erdgas rechtfertigen jedoch nicht, dass „türkis“ gegenüber „grün“ in der Wasserstoffstrategie diskriminiert werde.

Der Think-Tank E3G sieht in blauem Wasserstoff keine Option, da dieser Pfad keine vollständige Verhinderung von CO2-Emissionen erlaube und zudem mittel- bis langfristig teurer sei als die Produktion von grünem Wasserstoff mit Verweis auf eine Studie von Bloomberg New Energy Finance von Ende März 2020.

Als Vorteil des blauen Wasserstoffs sehen die Liberalen, dass dieser schnell bereitstünde. Eine Speicherung des bei der Produktion abgeschiedene CO2 kann „offshore unter der Nordsee dauerhaft sicher“ gewährleistet werden. Als Beleg dafür wird auf das Projekt Sleipner vor der norwegischen Küste verwiesen, wo „bereits seit 1996 jährlich rund 1 Mio. Tonnen CO2 unter dem Meeresgrund gespeichert“ würde, wobei „keinerlei Anzeichen für etwaige Leckagen festgestellt wurden“, so die Freien Demokraten. Die Autoren dieser Drucksache verschweigen jedoch, dass Ende 2013 Wissenschaftler vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel Bedenken anmeldeten, da die Forscher im Rahmen des von der EU-Kommission geförderten Projekts ECO2 auf potentiell instabile Stellen gestoßen waren.

Dennoch fordert die FDP, alle drei Farben des Wasserstoffs sowie alle daraus hergestellten Produkte und damit betriebenen Prozesse in ihrer Bilanz als CO2-neutral zu klassifizieren.

„‚Grüner‘, ‚blauer‘ und ‚türkiser‘ Wasserstoff stehen auf Grund der benötigten Menge und unterschiedlichen zeitlichen Realisierbarkeit nicht in Konkurrenz zu einander. Im Gegenteil: Insbesondere ‚blauer‘ Wasserstoff kann und muss der Wegbereiter für die zukünftige Produktion und Nutzung ‚grünen‘ Wasserstoffs im großen Maßstab sein.“

FDP-Drucksache (Entwurf) vom 13. Mai 2020

Update: 28.05.2020: Am 27. Mai 2020 legten sie dann nochmals nach und forderten in Berlin einen Pakt für die Zukunft. Das 47 Seiten umfassende Papier (“Eckpunkte für ein grünes Konjunktur -und Investitionsprogramm”) kann als Gegenentwurf zu dem Konjunkturprogramm verstanden werden, das die Große Koalition angekündigt hat. Nach Meinung der Grünen sollte für ihr Konzept ein 500-Milliarden-Euro-Fonds aufgelegt werden. Das Geld soll, so verkündeten die Fraktionschefs Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter, für die Energienetze, eine Infrastruktur für grünen Wasserstoff, die energetische Gebäudesanierung sowie für eine Verkehrswende ausgegeben werden.

Göring-Eckardt sagte: „Unser Land braucht kein Konjunkturprogramm, das die Vergangenheit restauriert, sondern einen mutigen Aufbruch ins Neue.“ Unter anderem gehe es um einen Ausbau des Radwegenetzes sowie bei der Bahn und beim öffentlichen Nahverkehr, um eine Reduzierung der EEG-Umlage, aber auch um flächendeckendes Breitbandnetz sowie eine digitale Grundausstattung an Schulen. Grundsätzlich sei die Partei nicht gegen Hilfen für die Autoindustrie, allerdings solle damit eine Neuausrichtung verknüpft werden.

„Leitbild für einen Aufbruch aus der Krise muss deshalb eine klimaneutrale Wirtschaft sein, die die Grenzen unseres globalen Ökosystems achtet. Diese muss unser Klima und unsere Natur schützen, statt wertvolle Ressourcen zu verschwenden. […] Diese Wirtschaft wird zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energien beruhen, Wasser, Luft und Boden schonen, Artenvielfalt fördern, statt sie weiter zu zerstören, und weitgehend im Einklang mit der Natur wirtschaften.“

Zukunftspakt, Die Grünen

Kategorien: Allgemein

7 Kommentare

  1. Gerd Sommerweiß

    Nur grüner Wasserstoff ist die Zukunft. Alle anderen Varianten stellen immer einen Schritt rückwärts da.
    Es macht auch keinen Sinn Solarstrom aus Afrika meilenweit zu transportieren, sondern wenn dann muss in Afrika der Wasserstoff direkt produziert werden. Afrika braucht Strom und Wasserstoff genauso wie wir. Wir dürfen den Kontinent nicht wieder ausbeuten wie in der Vergangenheit.
    Hier in Deutschland brauchen wir eine Strategie – ein Konzept verschiedener Technologien, um die Zukunft zu meistern. Vor allem aber müssen wir Strom der zur Herstellung von Erneuerbaren Energien eingesetzt wird, auch abgaben frei ohne EEG Umlage. Und wir sollten endlich aufhören, in Zeiten wo wir viel überschüssigen Strom aus Erneuerbaren Energien haben, diesen ins Ausland für einen Spotpreis zu verschenken. Diesen können wir direkt umwandeln in Wasserstoff und im Lande selber brauchen.
    Des Weiteren braucht es Brennstoffzellenautos, die bezahlbar sind. Im Moment sind wir davon weit entfernt und können die Verbrauchermasse nicht ansprechen.
    Erst die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schaffen und dann los legen. Solange der blaue Wasserstoff immer noch für einen Preis von 1,65 €/kg zu produzieren ist, ist Wasserstoff nicht wettbewerbsfähig.

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    • Dipl.-Ing. Theo Pötter

      Solarer Wasserstoff ist grüner Wasserstoff.
      Es macht Sinn Solarstrom aus Afrika weltweit zu vermarkten. Dieser Solarstrom soll eines Tages den Welt-Strombedarf decken.
      Der Solare Wasserstoff kann schon deshalb nicht direkt in Afrika produziert werden, da nicht genügend sauberes Trinkwasser für die Elektrolyseure vorhanden ist.
      Einzelheiten unter http://www.solarer-wasserstoff.de

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  2. Dipl.-Ing. Theo Pötter

    Die Idee Solarstrom aus Nordafrika zu importieren ist nicht nur eine Idee, sondern eine zwingende Notwendigkeit unsere weltweiten Energie- und Klimaprobleme zu lösen.
    Solarer Wasserstoff wird dabei mit Hilfe von riesigen Brennstoffzellen und elektrisch angetriebenen Meerwasser-Umkehr Osmose-Anlagen den Wasserbedarf für die Elektrolyseanlagen in den noch trinkwasserarmen Gegenden decken.
    Zur Info: Das Wasser zwischen Elektrolyseur und Brennstoffzelle befindet sich in einem Kreislauf.

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  3. Ralf Boecker

    »türkisen« Wasserstoff aus Methanpyrolyse a priori abzulehnen, scheint so ideologisch verblendet & kurzsichtig, wie wissenschaftlich nicht fundiert: Wenn der abgeschiedene Kohlenstoff nicht verbrannt wird, ist Methanpyrolyse prinzipiell Klima-neutral und die entscheidende Brückentechnologie für einen Kompromiss im breiten politischen Konsens, der eine entschlossene & zügige Transformation der Energie-Wirtschaft möglich macht…

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  4. Joe Schmidt

    “Wir wollen eine führende Rolle bei der Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft einnehmen.“
    Mit dieser Positionierung liegt man in der Richtung der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Denn nur ein zusätzlicher, gesteigerter Ausbau der EE-Nutzung schafft Potential für die grüne H2-Gewinnung.
    Die sinnfreie PV-Deckelung muss endlich aufgehoben werden und die geschaffenen bürokratischen Hemnnisse für die EE-Nutzung wieder abgebaut werden.
    Die FDP zeigt ein weiteres Mal, dass man völlig weltfremd und in der Vergangenheit agiert. Darüber täuschen auch keine H2-Farbenspielereien und Argumentation mit praktisch nicht existenten Technologien wie CCS. Solange es effizienter ist, grünes H2 direkt einzusetzen (bspw. in der Stahlindustrie zur Substitution von Kohle), ist eine Herstellung von synthetischem Kraftstoff reine Subventionsverbrenung und nicht marktfähig.
    Erst recht nicht bei den derzeitig niedrigen fossilen Energiekosten.
    Welchen Sinn sollte es haben, aus Erdgas erst H2 zu gewinnen um daraus Kraftstoff herzustellen? Dann sollte man Erdagas direkt als Kraftstoff nutzen!
    Das Propagieren von Wasserstoff-Importen “insbesondere aus wind- und sonnenreichen Regionen in Afrika” unterschlägt die Tatsache, dass diese Staaten noch viele Jahre damit beschäftigt sein werden, ihren steigenden Eigenbedarf umweltfreundlich zu decken. Abgesehen vom notwendigen Wasserbedarf für die Elektrolyse in den oft trinkwasserarmen Gegenden …

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