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Beitrag von Sven Geitmann

12. Juni 2019

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Engpass bei der Produktion von BZ-Bussen

Der Busname Sora steht für Sky (Himmel), Ocean (Ozean), River (Fluss) und Air (Luft).
Der Busname Sora steht für Sky (Himmel), Ocean (Ozean), River (Fluss) und Air (Luft), © Toyota

Elektrobusse sind in zahlreichen Gemeinden die neuen Objekte der Begierde, nach denen sich neben den Fahrgästen auch die Bürgermeister die Hälse recken. Während auf der Nutzerseite schlichtweg das ruhige, ruckelfreie Fahrgefühl fasziniert, suchen etliche Straßenverkehrsbetriebe noch nach den Busherstellern, die in angemessenem Zeithorizont liefern können…

– insbesondere, wenn es um Brennstoffzellenbusse geht. Aber trotz der aktuell großen Nachfrage sieht es bei den Herstellern ziemlich düster aus. Brüssel schiebt die Umstellung auf umweltfreundliche Busse zwar mit viel Fördergeld an, doch finanzielle Unterstützung allein reicht nicht, wenn die Hersteller nicht liefern können.

Dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) zunehmend elektrifiziert werden soll, steht fest. In diesem Sinne beschloss das Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU) Anfang 2018 die Weiterführung des europäischen H2-Bus-Projekts JIVE (Joint Initiative for hydrogen Vehicles across Europe) in Form eines neuen Vorhabens: JIVE 2 läuft seitdem unter der Leitung von Element Energy und soll 152 zusätzliche Brennstoffzellenbusse in 14 Städten auf die Straßen bringen (in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Island, den Niederlanden, Norwegen und Schweden). Zusammen mit den 139 Exemplaren von JIVE könnten somit bis 2023 insgesamt knapp 300 Wasserstoffbusse in Betrieb sein. Deren Verfügbarkeit soll dann mehr als 90 Prozent und die Stack-Lebensdauer mindestens 20.000 Stunden betragen, so die technischen Vorgaben.

Im Herbst 2018 wurde zudem bekannt, dass einem weiteren EU-Vorhaben, H2BusEurope, eine Finanzierung in Höhe von 40 Mio. Euro für 600 BZ-Busse sowie für deren Infrastruktur gewährt wurde. H2BusEurope ist Teil des EU-Förderprogramms Connecting Europe Facility (CEF), das 2018 mit 700 Mio. Euro von der EU-Kommission ausgestattet wurde, um zur Dekarbonisierung des europäischen Transportsektors beizutragen. Das CEF-Programm läuft seit 2014 und hat seitdem insgesamt 641 Projekte mit 22 Mrd. Euro unterstützt.

Koordiniert wird H2BusEurope von dem norwegischen Unternehmen Nel Hydrogen, obwohl für Norwegen als Nicht-EU-Land gar keine Standorte für BZ-Busse vorgesehen sind. Dortige Firmen möchten aber trotzdem an dem großskaligen Rollout von Brennstoffzellenbussen und Wasserstofftankstellen partizipieren. Beteiligt sind zahlreiche Industriepartner, insbesondere etliche skandinavische Unternehmen. Rund ein Drittel der anvisierten BZ-Busse sollen zukünftig in Dänemark fahren. Für dessen Regierung ist die Elektrifizierung der Taxi- und Busflotte allerdings nur eine Maßnahme von vielen, um das selbst gesteckte Ziel (Kopenhagen soll weltweit die erste CO2-freie Stadt bis 2025 werden) erreichen zu können. Ab 2020 sollen die ersten BZ-Busse in diesem Rahmen auf die Straßen kommen.

weiterlesen im HZwei April-Heft

Kategorien: Allgemein

1 Kommentar

  1. Hans-Joachim Petzky

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    Meine Meinung: Die deutschen Fahrzeughersteller sind nicht in der Lage Marktgerechte Fahrzeuge zu produzieren. Jahrelang haben sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Ich hoffe, dass sie endlich bezahlbare Fahrzeuge bauen welche der Markt fordert und nicht irgendwelche Statusboliden die kein Mensch braucht.

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