Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

13. Mai 2019

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Großprojekt im Emsland

Landkarte
Umfunktionierung einer bestehenden Gasleitung für den H2-Transport, © Amprion

Der Wettbewerb um die größte Power-to-Gas-Anlage im Megawattsektor hat begonnen. Neben TenneT vermeldeten am 11. Februar 2019 auch der Übertragungsnetzbetreiber Amprion sowie der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) in Berlin, dass sie zusammen ein Elektrolyseprojekt der 100-MW-Klasse in Angriff nehmen wollen. Im Rahmen des Projekts hybridge planen sie, neben einer H2-Erzeugungsanlage auch eine bestehende OGE-Pipeline bei Lingen im Emsland für den ausschließlichen Transport von Wasserstoff weiterzuentwickeln. Die Kosten für das Vorhaben schätzen die Partner auf 150 Mio. Euro.

Aktuell befindet sich das Vorhaben allerdings noch in der Genehmigungsphase. Dr. Klaus Kleinekorte, technischer Geschäftsführer von Amprion, erklärte: „Wir müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen, damit uns Power-to-Gas nach 2030 im Gigawatt-Maßstab zur Verfügung steht und Sektorenkopplung auf Systemebene möglich wird.“ Dr. Thomas Hüwener, Mitglied der Geschäftsführung von OGE, ergänzte: „Wir wollen diese Technologie für die deutsche Volkswirtschaft erfolgreich im großtechnischen Maßstab realisieren. Dafür haben wir alles, was wir brauchen: ein technisches Konzept, einen geeigneten Standort und die Nutzungsmöglichkeiten für den Wasserstoff. Wir können anfangen.“

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Beide Unternehmen würden gerne loslegen, „brauchen aber noch das ‚Go‘ aus der Politik“, so Hüwener. Dazu sagte Kleinekorte: „Wir brauchen nun die regulatorische Möglichkeit, das Projekt umzusetzen. Hier ist nun die Politik am Zug. Wenn die Weichen jetzt gestellt werden, kann die Anlage 2023 bereits in Betrieb gehen.“ Sollte also demnächst tatsächlich der Baubeginn von hybridge verkündet werden, kann dies als weitreichendes Signal für die gesamte Energiebranche verstanden werden, dass sich Politik und Netzbetreiber auf entsprechende Rahmenbedingungen mit angemessener Planungssicherheit verständigt haben.

1 Kommentar

  1. Kai Tenzer

    hybridge und ElementEins sind nicht die einzigen H2-Großprojekte, die in Lingen geplant sind. Mit der Initiative GET H2 gehen gleich 11 Unternehmen an den Start. 8 davon (RWE, Siemens, Nowega, Enertrag, Hydrogenious Technologies, Stadtwerke Lingen, Forschungszentrum Jülich und IKEM) planen in Lingen eine H2-Infrastruktur mit einem 105-MW Elektrolyseur als Start einer nationalen Wasserstoffinfrastruktur.
    Infos unter http://www.get-h2.de

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