Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

19. März 2019

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Effizienteste Art der Wärme- und Stromerzeugung

Kehler T Web
IBZ-Sprecher Dr. Timm Kehler

Die Förderung von Brennstoffzellenheizgeräten wird 2019 fortgesetzt. Zu Beginn des Innovationsforum Brennstoffzelle, zu dem Zukunft Erdgas gemeinsam mit dem BDH am 10. Oktober 2018 in Berlin eingeladen hatte, waren die beiden Sprecher der Initiative Brennstoffzelle (IBZ) noch sichtlich angespannt. Nachdem aber Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, die Weiterführung in Aussicht gestellt hatte, entspannten sich die Gesichter. Im November 2018 bestätigte dann auch der Bundestag die Weiterführung der Fördermaßnahme, so dass jetzt die eigentliche Arbeit beginnen kann: die Entbürokratisierung.

Eigentlich hatte es gar keinen Anlass zur Beunruhigung gegeben, da seitens der Politik bereits mehrfach zugesichert worden war, dass das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) 2 bis 2026 weitergeführt wird. Aber da die finanziellen Mittel jährlich aufs Neue in der jeweiligen Haushaltsdebatte bewilligt werden müssen, gab es Unsicherheiten, ob die Gelder für das KfW-Förderprogramm 433 über August 2019 hinaus auch tatsächlich freigegeben werden. Indem nun das Parlament Planungssicherheit bis Ende 2019 gegeben hat, wurde ein Fadenriss beim Aufbau einer flächendeckende Marktdurchdringung mit BZ-Heizgeräten verhindert.

Nach Aussage der beiden IBZ-Sprecher Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), und Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Erdgas, hatte das 2016 eingeführte KfW-Förderprogramm 433 ‚Zuschuss Brennstoffzelle‘ „großen Anklang bei den Verbrauchern gefunden“. So wurden bis August 2018 rund 4.200 Zuschüsse bewilligt.

Die IBZ bezeichnet Brennstoffzellen als Zukunftstechnologie und BZ-Heizungen als Schlüsseltechnologie, die „voll ausgereift ist und Verbrauchern uneingeschränkt zur Verfügung steht“. Das Innovationsforum Brennstoffzelle war der erste große Auftritt, seit die Initiative Brennstoffzelle Anfang 2018 neu aufgestellt worden war. Bis dato war sie vorrangig ein Unternehmenszusammenschluss für Forschungs- und Demonstrationsvorhaben gewesen. Nachdem sich jetzt zwei große Verbände aus der Gas- und Heizungsbranche diesem Thema angenommen haben, hoffen die Akteure auf mehr Schwung beim Marktausbau. Dies gilt umso mehr, da sich die immer noch ausstehende Wärmewende bislang vornehmlich auf den Neubausektor beschränkt, während „der größte Hebel für mehr Klimaschutz im Bestand liegt, denn mehr als sechs von zehn Heizungsanlagen sind veraltet und damit ineffizient“, so die IBZ.

Konservativer Markt

Die aktuellen Herausforderungen im Wärmesektor sind jedoch der große bürokratische Aufwand insbesondere bei der Installation von Kraft-Wärme-Kopplungs-Aggregaten (KWK) sowie die Tatsache, dass das nach den Worten von Timm Kehler „einer der langsamsten Märkte ist, die die Industrie zu bieten hat“. So habe selbst die Brennwerttherme, die vor 30 Jahren eingeführt worden ist, erst eine Durchdringungsquote von 30 Prozent erreicht. Dementsprechend bestätigte auch Staatssekretär Thomas Bareiß, dass „wir mit der Energiewende einen riesigen Transformationsprozess vor uns haben“. Seinen Ausführungen nach sei es daher „dringend notwendig, dass wir Brennstoffzellen mehr Raum geben – in der Politik und auch in der Öffentlichkeit“. Weiter sagte er: „Wir werden das nicht allein durch Elektrifizierung schaffen, sondern auch durch Sektorenkopplung.“

Bareiß wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass das derzeitige Gebäudesanierungsprogramm „so viel Geld wie noch nie“ habe.

Weiterlesen im HZwei Januar-Heft

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3 Kommentare

  1. Joe Schmidt

    Hallo Hr. Evers,
    wenn Sie das schon schreiben, mache ich mir echt Sorgen. Gerade die stationäre BSZ zur Stromgewinnung und Wärmebereitstellung wäre doch die Anwendung, die noch am ehesten eine Wirtschaftlichkeit erwarten ließe.
    Während mobile H2-BSZ zwar gern im medialen Fokus stehen, aber (wegen des geringen Engergiegehaltes /Volumeneinheit bei H2) nicht den Hauch einer Chance auf wirtschaftliche Umsetzung haben, ist das Volumenproblem bei stationärer Anwendung ja nicht vorhanden.
    Natürlich ist derzeit Erdgas fast 100% fossil (wie derzeitiges H2 zu >90% auch), aber stationär würde die gleichzeitige Bereitstellung von Strom und Wärme schon einen Sinn ergeben.

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