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Beitrag von Sven Geitmann

13. September 2018

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Kanada ist die Benchmark für die Industrie

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Einer von 36 Bussen mit Ballard-Stacks, © Daimler


Kein anderes Land hat die Entwicklung und die Kommerzialisierung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in den letzten dreißig Jahren so stark geprägt wie Kanada. Dies geschah ganz ohne politischen Druck, neue Technologien entwickeln zu müssen, um Klima- und Umwelt zu schützen, die Energieversorgung zu sichern oder Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum zu schaffen. Kanadische H2– und BZ-Unternehmen wie Ballard und Hydrogenics erkannten früh die Potentiale der Technologie für mobile Anwendungen. Sie entwickelten die Technik bereits in den Achtziger- und Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts so weit, dass die großen Autohersteller sie in der Entwicklung ihrer Brennstoffzellenfahrzeuge einsetzen konnten und wollten. Der Hype, den die damaligen Pkw- und Bus-Prototypen im Hinblick auf eine alternative und emissionsfreie Mobilität hervorriefen, schlug sich in einem raketenhaften Wachstum und Erfolg der kanadischen Brennstoffzellenhersteller nieder, der durch den Börsen-Boom Ende der Neunziger- und Anfang der Nullerjahre noch verstärkt wurde.
Allerdings war der damalige Erfolg zunächst nicht nachhaltig. Die kanadischen H2– und BZ-Unternehmen konnten nach der Finanzkrise und der Abschwächung des Brennstoffzellen-Hypes nur deshalb weiter bestehen, weil sich in der Folge immer wieder neue Investoren und Geschäftsmodelle fanden und weil man sich auf die Kernaufgabe – die technische Entwicklung – konzentrierte.
Durch erste Demonstrationsprojekte in den USA und Europa und den damit einhergehenden Aufbau von Kleinstserien von Brennstoffzellenautos und -bussen wurde zudem die unabdingbare technische Wettbewerbsfähigkeit im Alltagseinsatz nachgewiesen. Das gab den Ausschlag bei den Anwendern, weiter zu investieren und die Technologie in eigenen Produkten zur Marktreife zu entwickeln. Unterstützt wurden diese Entwicklungen durch die Politik, vor allem in den USA, insbesondere in Kalifornien, wo die Behörden Mindestmengen an Zero-Emission-Vehicles forderten, sowie in Europa, wo zahlreiche Busprojekte die BZ-Entwicklung vorantrieben. Dies sind auch die Gründe, warum die kanadischen Firmen von Beginn an international und exportorientiert agierten, im eigenen Land das Interesse an der Technologie aber gering blieb.
Vorzeigeunternehmen Ballard und Hydrogenics
Ballard mit Sitz in British Columbia und Hydrogenics aus Ontario gehören heute zu den führenden Anbietern von Produkten und Lösungen, die auf Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik basieren. Man muss anerkennen, dass hinter nahezu allen erfolgreichen Demonstrationsprojekten in Europa, Asien und den USA Brennstoffzellensysteme und Wasserstofflösungen dieser beiden Hersteller stecken. Hier zeigen sich der Erfahrungsvorsprung und das umfangreiche Wissen, das die kanadischen Wasserstoff- und Brennstoffzellenhersteller bei der Technologieentwicklung haben.
Um diese beiden Schwergewichte herum haben sich in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Unternehmen etabliert, so dass mittlerweile fast die gesamte Wertschöpfungskette von der Wasserstoffinfrastruktur bis zu den fertigen Brennstoffzellensystemen verschiedenster Anwendungen durch kanadische Unternehmen abgedeckt wird. Zu nennen sind unter anderem Powertech Labs, Greenlight Innovation und HTEC Hydrogen Technology & Energy Corporation, die alle ihren Sitz in British Columbia an der kanadischen Westküste haben. Dementsprechend sitzt das größte H2– und BZ-Cluster kanadischer Firmen in dieser Westprovinz. Weitere Cluster befinden sich laut Erhebungen des kanadischen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbandes (CHFCA) in Ontario, Quebec und Alberta.

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