Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

2. März 2016

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nanoFlowcell wirbelt weiter

Viele Firmenadressen werfen Fragen auf

Nanoflowcell / QUANT / Salon International de L`Automobile Geneve 2015

Nunzio La Vecchia, © nanoFlowcell


Neben noch etlichen Fragen zu den technischen Details gibt es auch Zweifel darüber, was und wer sich genau hinter dieser Firma verbirgt. So berichtete Didi Prolovski bereits im März 2015 auf www.mycar.net, dass in Schaan unter der ursprünglich angegebenen Firmenadresse keine Werkshalle, sondern die Anwaltskanzlei Müller & Partner Rechtsanwälte zu finden war, in dessen Team auch Dr. Roland Müller arbeitet. Mittlerweile wurde der aktuelle Firmensitz allerdings verlegt in die Landstrasse 97, wo allerdings die Laurentius Apotheke Schaan sowie leerstehende Büroräume zu finden sind. Von der Immobilienverwaltung hieß es auf HZwei-Nachfrage dazu nur kurz, dass sowohl die nanoFlowcell AG als auch Nunzio La Vecchia „unbekannt“ sind.
Müller schied mittlerweile aus der nanoFlowcell AG aus. Stattdessen ist seit Januar 2016 Nunzio La Vecchia gemeinsam mit Hektor Albert Bertschi zeichnungsberechtigt. Bertschi ist als Einzelunternehmer in Kilchberg ZH in der Energieberatung tätig und darüber hinaus seit Oktober 2015 bei der NanoResearch SA beteiligt, seit La Vecchia dort ausgestiegen ist. Diese in Lugano im schweizerischen Tessin ansässige Aktiengesellschaft (bis Nov. 2014 in Zug ansässige NLV Solar AG) widmet sich der „Forschung, Entwicklung und Untersuchung der Möglichkeit der Realisierung und Nutzung von neuen Materialien, Verfahren und Technologien, mit besonderem Interesse an den Menschen mit geringer Umweltbelastung“. Wer hier allerdings in der Via San Lorenzo 15 ein Forschungsinstitut erwartet, der irrt und wird vor Ort ein ganz normales Mehrfamilienhaus vorfinden.
In der Firmengeschichte von nanoFlowcell ist darüber hinaus nachzulesen, dass 2001 das JUNO DigiLab Virtual Reality Centre in Zürich-Riesbach eröffnet und 2013 in nanoFlowcell DigiLab umbenannt wurde. Unter der Firmenadresse der JUNO Technology Products AG in der Seefeldstrasse 301 scheint allerdings im Hinterhof – neben einer Werbeagentur –, wenn überhaupt, nur ein Büroraum von JUNO DigiLab, aber kein Laboratorium zu sein, obwohl gemäß Firmenangaben „Nunzio La Vecchia im nanoFlowcell DigiLab in Zürich verantwortlich war für das Design und die Entwicklung von der innovativen Antriebstechnik“.
Wer ist nanoFlowcell?
Der HZwei-Redaktion liegen bislang keine Informationen darüber vor, wer sich eigentlich genau hinter dieser Aktiengesellschaft verbirgt. Es mangelt derzeit sowohl an Angaben über die Größe des Unternehmens als auch über die Finanzkraft. So ist derzeit noch unklar, wie Nunzio La Vecchia seinen Prototypenbau, seine Marketingaktionen und auch seine Messepräsenzen bezahlt und wer Anteilseigner beziehungsweise Geldgeber sind.
Im Dezember 2014 hieß es zudem, dass „über 100 Forscher und Entwickler die Zulassung zur Serienfertigung des Quant E […] in direkter Nachbarschaft zum Entwicklungszentrum eines deutschen Premium-Sportwagenherstellers in Weissach/Baden-Württemberg“ vorantreiben würden. Zeitgleich kam die Meldung, die AG habe mit der nanoProduction GmbH einen deutschen Ableger mit Sitz in Waldshut-Tiengen/Baden-Württemberg gegründet. Vorrangiges Ziel der Im Wallgraben 48 ansässigen Gesellschaft sollte sein, die Zulassung als neuer Automobilhersteller mit internationalem Weltherstellercode (WMI, World Manufacturer Identifier) zu erhalten, um somit die Voraussetzungen für die Serienproduktion zu schaffen. Außerdem soll die nanoProduction GmbH mit ihren Geschäftsführern Hektor Bertschi und Nunzio La Vecchia die produktionstechnische Seite der nanoFlowcell AG Unternehmensgruppe inklusive der Verhandlungen mit Zulieferern und Entwicklungspartnern verantworten. Allerdings ergab auch hier eine Recherche, dass unter der angegebenen Adresse lediglich eine Postbank-Filiale, aber keine nanoProduction GmbH zu finden ist, so dass sich die Frage aufdrängt, ob hier gleich mehrfach anonym einzelne Büroräume oder nur Briefkästen genutzt werden.
Fiktion oder Realität?
Diese Vermutung drängt sich auch deswegen auf, weil auch aus der Schweiz bislang noch keine Bestätigung dafür vorliegt, dass die Gemeindeverwaltung von Tenero-Contra bereits Interesse am Aufbau einer angeblich geplanten Quant City signalisiert habe. Dorthin ins Tessin soll nämlich gemäß einer Pressemeldung das nanoFlowcell DigiLab seinen Sitz verlegen. Auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern soll hier laut nanoFlowcell „ein hochmodernes Forschungs- und Entwicklungszentrum“ entstehen, inklusive einer QUANT Academy, die die Bereiche Forschung und Wissenschaft innerhalb der Unternehmensgruppe vereinen und wissenschaftliche Arbeiten zur Flusszellentechnologie sowie zur ionischen Flüssigkeit ermöglichen soll.
Anfang 2016 sollte bereits der Bau begonnen haben, damit 2018 150 bis 200 neue Arbeitsplätze für Ingenieure, Forscher und Juristen entstehen können, alles allerdings „vorbehaltlich des positiven Vertragsabschlusses über den Kauf des Grundstückes“. Seitens des Unternehmens hieß es weiter: „Die Vorbereitungen zu QUANT City laufen. Die Verhandlungen über das Baugrundstück dauern jedoch noch an.“ Betreiber soll die nanoResearch SA, eine hundertprozentige Tochterfirma der nanoFlowcell AG, sein.
In einer nanoFlowcell-Pressemeldung wird der Gemeinderat von Tenero mit den Worten zitiert: „Wir haben uns im Juni 2015 über die Pläne informiert. Im Einklang mit der bewilligten Planung befürwortet der Gemeinderat von Tenero diese Ansiedelung im Bereich der ehemaligen Papierfabrik vorbehaltlos.“ Eine Bestätigung dieses Zitats durch einen Gemeindevertreter aus Tenero war jedoch bislang nicht zu bekommen.
quant-city_tenero-web

QUANT City, © nanoFlowcell


Fazit
Prinzipiell muss eingeräumt werden, dass grundsätzlich mit der Redox-Flow-Technologie eine höhere Reichweite erzielbar ist als mit massiven, schweren Lithium-Ionen-Akkus, weil große Flüssigkeitsspeicher natürlich auch eine große Fahrstrecke ermöglichen, selbst wenn die Energiedichte niedriger ist. Volker Pulskamp-Böcking, der ehemalige Firmensprecher von nanoFlowcell, hatte bereits im Sommer 2014 gegenüber der Welt erklärt: „Hohlraum für ein größeres Tankvolumen ist da.“
Somit bleibt es nach wie vor fraglich, ob hier tatsächlich ein technologischer Durchbruch gelungen ist. Grundsätzlich denkbar wäre angesichts der aktuellen dünnen Faktenlage auch, dass die Reichweite mit Hilfe von Zusatztanks oder durch zwischenzeitliche Schnellladevorgänge vergrößert werden könnte. Solange sich nanoFlowcell aber nach wie vor einer genaueren Analyse von unabhängiger Seite entzieht, bleibt viel Raum für Spekulationen.

4 Kommentare

  1. Albert Josef Kaelin

    Ein genialer Erfinder in allen Bereichen! – Physiker, Erfinder, Unternehmer, Patentinhaber, Rennfahrer, Kampfjetpilot, Musiker und Songwriter La Vecchia genaue Angaben zur Funktionsweise seines Antriebs und der Elektrolytlösungen – Emission 0,0 und spitzen Designe! Wir hoffen das Projekt setzt sich gegen alle Widerstände durch! Wir schliessen uns an – Eine Weltsensation! – nicht nur in der Autoindustrie! Innovative Stromproduktion in allen Bereichen! – Es stellt sich nun leider die Frage inwieweit die Auto- und Stromindustrie das zulässt? – Das ist genau der Punkt – Es gibt in der Forschung und Entwicklung genügend Beispiele wie seine Erfinder ausgeschaltet wurden! Diskriminierung bezeichnet eine Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder einzelnen Personen nach Maßgabe bestimmter Wertvorstellungen oder aufgrund unreflektierter, z. T. auch unbewusster Einstellungen, Vorurteile oder emotionaler Assoziationen. Diskriminierung – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Diskriminierung oder – Diskriminierung ist eine grobe Verletzung der Menschenrechte. Diskriminierte Menschen werden aufgrund individueller oder gruppenspezifischer Merkmale … – oder das Eidgenössisches Departement des Innern EDI: Diskriminierung wird in der Behindertengleichstellungsverordnung (BehiV) als qualifizierte Art der Ungleichbehandlung definiert. Eine solche liegt vor, wenn die Ungleichbehandlung offensichtlich oder besonders schockierend ist. Diskriminierung ist ein qualifizierter Akt der Ungleichbehandlung zwischen Menschen in vergleichbaren Situationen, die das Ziel oder die Folge hat, einen Menschen zu benachteiligen und der als eine Herabwürdigung betrachtet werden muss, weil er durch die Besonderheit der Person begründet ist und einen wesentlichen Bestandteil ihrer Identität darstellt, der nicht oder nur schwer verändert werden kann. Wie ich aus den “Medien” entnehme: http://www.hzwei.info/blog/2016/03/02/nanoflowcell-wirbelt-weiter/ – ist nur ein weiteres Beispiel wie man versucht Nunzio La Vecchia auszuschalten bzw. zu diskriminieren ! – Das Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Institut (Umsicht) gibt indessen wegen eines laufenden Rechtsstreits mit der nanoFlowcell AG derzeit überhaupt keine Stellungnahmen mehr zu diesem Thema ab. Währenddessen wirbt Nunzio La Vecchia selber fleißig damit, dass er Inhaber diverser Patente sei – was tatsächlich stimmt. Neben Patenten auf Solar-Technologie aus den Jahren 1998 und 1999 ist er seit 2009 auch Inhaber eines Patents für eine „Computermaus, insbesondere eine Lasermaus“ (EP 2 211 254 A1) in Form eines Autos.

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  2. Hardy

    crowd funding ist angesagt, da es einfach eine geniale idee gegen diese widerliche umweltverschmutzung die auf unserem Planeten stattfindet ist.

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  3. Hydrogeit

    “Mittlerweile sind La Vecchias Schulden bei der Frau mit Zinsen von 39 auf stolze 68 Millionen Franken gewachsen. Seine sämtlichen sieben Liegenschaften in Ascona sind gepfändet, und seine geliebte PC-7 steht in einem Hangar in Luzern, ebenfalls gepfändet. Liegenschaften und Flugzeug werden irgendwann versteigert werden”
    Auszug aus einem Bericht vom schweizerischen “Beobachter”, s. http://www.beobachter.ch/konsum/kauf-leasing/artikel/autosalon_der-traumfabrikant/

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  2. Zu gut, um wahr zu sein? Elektrosportwagen soll 1.200 Kilometer weit kommen | t3n - […] die Angaben der Firma auch klingen, einen Beweis dafür gibt es nicht. Schon im März 2016 hatte HZwei, ein…

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