Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

5. Juni 2014

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Thüga nimmt ITM-Elektrolyseur in Betrieb

ITM-Elektrolyseur

PtG-Anlage stabilisiert das Stromnetz (Bild: Mainova)

Die Power-to-Gas-Demonstrationsanlage mit dem ersten Elektrolyseur von ITM Power in Deutschland ist wie geplant am 7. Mai 2014 auf dem Gelände der Mainova AG in Frankfurt am Main offiziell in Betrieb genommen worden. Seit dem ersten Spatenstich (s. HZwei-Heft Okt. 2013) vergingen somit rund zehn Monate, in denen der Bau vorangetrieben, die Anlage in die lokale Energielandschaft eingebunden und die technische Abnahme vorgenommen wurde. „Das war eine spannende Zeit für uns. Wir mussten die stabile Funktionsweise einer so noch nicht existierenden Anlage nachweisen. Beispielsweise musste das Zusammenspiel des Elektrolyseurs mit der Gasdruckregelmess- und Mischanlage einwandfrei funktionieren“, erklärte Michael Riechel, Vorstandsmitglied der Thüga AG.
Bei dem eingesetzten Elektrolyseur handelt es sich um ein PEM-Modul des britischen Herstellers ITM Power (s. Foto), der über eine elektrische Leistung von 320 kW verfügt. Erstmalig führte dieser bereits im Dezember 2013 aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff (130 kg pro Tag) dem Erdgas im kommunalen Verteilnetz zu. Der Einspeisedruck liegt bei 3,5 bar, so dass kein zusätzlicher Kompressor notwendig ist.
Die primäre Aufgabe dieser 1,5 Mio. Euro teuren Anlage ist, negative Regelenergie bereitzustellen: Befindet sich zu viel Strom im Netz, läuft der Elektrolyseur an und nutzt diese elektrische Energie zur H2-Erzeugung. Auf diese Weise trägt die Anlage zur Stabilisierung des Stromnetzes bei. Zunächst ist geplant, das vom hessischen Umweltministerium mit 600.000 Euro geförderte Vorhaben bis Ende 2016 zu Forschungs- und Demonstrationszwecken laufen zu lassen. Anschließend könnte eine weitere Anlage zur Erprobung der Methanisierung folgen.
Die Thüga-Gruppe, die sich mit insgesamt 13 Mitgliedsunternehmen an dem Projekt beteiligt und gleichzeitig als Koordinator fungiert, forderte anlässlich der Inbetriebnahme eine zeitlich begrenzte Anschubfinanzierung, damit derartigen Energiespeichersystemen der Schritt zur Marktreife erleichtert wird. Konkrete Antworten auf diese Forderung gab es allerdings seitens der politischen Vertreter während der Feierlichkeiten nicht – nur gut gemeinte Worte. So sagte der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir: „Speichertechnologien zu entwickeln ist eine der wichtigsten Herausforderungen für die Energiewende, wenn die Integration von Wind- und Solarstrom gelingen soll.“ Eveline Lemke, die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin, erklärte: „Gemeinsam mit der regenerativen Stromerzeugung und den intelligenten Netzen bilden Speicher das Rückgrat der Energiewende.“
www.szg-energiespeicher.de

5 Kommentare

  1. Langer

    Nein… eher 5000 €/kW

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    • Achim Behrenwaldt

      Bitte erläutern !

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    • Achim Behrenwaldt

      Danke für den Hinweis ! Peinlicher Rechenfehler ! Dann sieht das natürlich ganz anders aus ! Dann braucht man 100.000 Betriebsstunden, um auf eine akzeptable AfA von 5 Cent/KWh zu kommen. Das bedeutet, die Anlage müsste 12 Jahre rund um die Uhr laufen, um die allein die Baukosten zu verdienen ! Wenn dann die Betriebskosten noch dazu kommen, kostet die Umwandlung mindestens 10 Ct./KWh ! Hinzu kommen die Stromkosten !
      Wer bezahlt das ?

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  2. Achim Behrenwaldt

    Endlich mal konkrete Zahlen ! Wenn es stimmt, dass die 320 KW-Anlage nur 1,5 Mio. gekostet hat, dann wird das interessant, denn das wären nur ca. 5 Euro/KW, die bei 1000 Betriebsstunden mit nur 0,5 Euro/KWh zu Buche schlagen ! Das wäre der Durchbruch für P2G ! Kann das jemand bestätigen ?

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    • Achim Behrenwaldt

      Korrektur: Nicht 0,5 Euro, sondern 0,5 Cent !

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