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Beitrag von Sven Geitmann

15. Mai 2012

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Nationale Plattform Elektromobilität kritisiert Bundesregierung

Die Veröffentlichung des neuen Fortschrittsberichts der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) lässt noch auf sich warten. Erste Auszüge aus dem Bericht waren zwar schon in den letzten Tagen vorab erschienen, heute stellte Dr. Peter Sallandt auf dem KONGRESS Forum Elektromobilität jedoch offiziell klar, dass die Zwischenergebnisse nicht vor Juni 2012 an die zuständigen Bundesminister übergeben werden.
Das allseits die Elektromobilitätsbranche beherrschende Thema ist derzeit der Abschwung nach dem Hype der letzten zwei Jahre. Dementsprechend begann auch Prof. Dr. Ulrich Buller, Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, seine Begrüßungsrede auf dem KONGRESS in Berlin mit den Worten: „Der Hype ist vorbei. Wir durchschreiten jetzt das Tal der Enttäuschungen.“ Eine ähnliche Zwischenbilanz hätten auch einige Experten der Nationalen Plattform in den letzten Tagen gezogen, berichtete heute die Süddeutsche Zeitung. Demnach hätten sich ungenannte Experten aus dem Regierungsumfeld beklagt, dass “die Luft raus ist”.
Dennoch zeigte sich Peter Sallandt, Leiter der Gemeinsamen Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung (GGEMO), zuversichtlich, indem er vor den rund 250 Teilnehmern feststellte: „Die Bundesrepublik befindet sich innerhalb der Marktvorbereitungsphase bis 2014 auf einem guten Weg. Es sind 15 Serienläufe in den nächsten ein bis zwei Jahren geplant.“ Dass jedoch anschließend tatsächlich ein erfolgreicher Markthochlauf stattfinden wird und 2017 gar der Massenmarkt folgt, glaubt derzeit nur noch eine Minderheit.
Stattdessen wird der Eindruck vermittelt, als wenn der Zeitpunkt der Veröffentlichung verzögert würde, um kritische Zwischentöne in die Zeit der Sommerpause zu verlagern. So hieß es am 11. Mai 2012 im Handelsblatt, dem die dritte NPE-Studie nach eigener Aussage bereits vorliegt, die NPE kritisiere unter anderem, dass der Bund die vorgeschlagenen Fördermaßnahmen nur zögerlich umsetze. Weiterhin zitiert die Zeitung aus der Studie: „Eine Abweichung oder Verzögerung könnte sich direkt in der Reduktion einer erreichbaren Absatzentwicklung in Deutschland niederschlagen.“ Die Süddeutsche Zeitung berichtete hierzu, dass deutlicher formulierte Passagen im NPE-Bericht, in denen mehr Geld zur Erreichung der Absatzziele gefordert wurde, in einer Sitzung des Lenkungskreises herausgestrichen wurden. Die Wirtschaftswoche hatte dazu am 12. Mai 2012 unter Berufung auf den Berichtsentwurf berichtet, dass nach jetzigem Stand „das gemeinsame Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen in 2020 nicht erreicht“ würde.

1 Kommentar

  1. Arno A. Evers

    :–> das Problem, was wir alle weltweit
    mit unserer jetzigen Mobilität haben, wird nicht dadurch gelöst,
    das *man* einfach den Verbrennungsmotor im Antriebsstrang
    durch einen Elektromotor ersetzt oder gar hier irgend etwas hybridisiert.
    Da sollten *wir tatsächlich etwas schlauer sein mit zunächst
    einer ganzheitlichen Analyse des Ist.-Zustandes. Danach kommt
    man/frau auf den zukünftigen Zustand was von selbst.
    In solch einmaligen Situationen sind ist Phantasie und sind Visionen gefragt
    und kein buchhalterisches Addieren bekannter Einzelkomponenten…
    Wo bleibt der Mehrwert bei E-Fahrzeugen bzw. durch E-Mobilität,
    liebe Automobil-Manufakturen und liebe Strom-Versorger und Netz-Betreiber?
    Nur wollen die etablierten Manufakturen und Versorger genau dieses NICHT!
    Schade eigentlich, bei einem so gewaltigen Potenzial!
    Außerdem können an dieser Stelle einige Fakten nicht schaden:
    Wir hatten in Deutschland am 1. Januar 2012 genau:
    4.541 Elektrofahrzeuge,
    das entspricht =0,0105% des Bestandes an Pkw`s
    (42.927.647, davon waren 47.642 Hybrid-Fahrzeuge, = 0.1109%).
    Solche Bestände gehen eher im Rauschen unter.
    Quelle. Kraftfahrzeugbundesamt
    So viel zum Thema: Fortschritt in Deutschland!!!
    Mit derartigen Geschwindigkeiten werden die in 2010 von einer
    Frau Merkel und einem Herrn von und zu Guttenberg (???) vollmundig
    angekündigten 1 Mio. E-Fahrzeuge bis 2012 mit Sicherheit nicht erreicht werden!
    Gut, das die *Experten* dieses jetzt auch schon merken!

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