Apex wird zu H2APEX

Apex wird zu H2APEX

Das Rostocker Unternehmen Apex geht weiter in großen Schritten voran in Richtung H2-Markt. Am 8. Februar 2024 verkündete der Entwickler und Betreiber von grünen Wasserstoffanlagen, dass er fortan gemeinsam mit der Exceet Group SCA unter der Marke H2APEX auftritt.

Nach dem Einstieg von Exceet bei Apex ist dies ein weiterer wichtiger Schritt, mit dem sich die börsennotierte Muttergesellschaft in Richtung Wasserstoff orientiert. Zuvor hatte die Hauptversammlung der Umfirmierung sowie der Namensänderung im Unternehmensregister zugestimmt, nachdem Apex erst zum Jahresbeginn Axel Funke als CFO hatte verpflichten können (s. HZwei-Heft Jan. 2024).

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Peter Rößner, CEO des operativen Geschäfts der H2APEX-Gruppe, erklärte: „Wir treten künftig konsistent als H2APEX mit klarem Markenkern im Markt für grüne Wasserstoffanlagen auf und stehen für hohe Planungskompetenz, verlässliche und erprobte technische Lösungen und umfassende Erfahrung in der Erstellung von Großanlagen im Bereich Industrie und Energie.“

DWV kürzt den Namen

DWV kürzt den Namen

Der DWV hat seit Januar 2024 einen etwas kürzeren Namen. Statt Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. heißt er jetzt – wieder – Deutscher Wasserstoff-Verband (DWV) e.V., nachdem er im Jahr 1996 exakt mit diesem Namen gegründet, dann aber später umbenannt worden war.

Nach eigener Aussage belegt der Verein mit dieser Namensanpassung „seine Technologieoffenheit und die Diversität unter den Mitgliedsunternehmen“, und dass er der „einzige nationale Verband für Wasserstoff ist, der die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt und die Interessen aller Wasserstofftechnologien (nicht nur explizit die Brennstoffzelle) kompetent vertritt“. Beschlossen worden war diese Änderung mit großer Mehrheit bei der 28. Ordentlichen Mitgliederversammlung im November letzten Jahres in Berlin.

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Die Wasserstoffwende

Die Wasserstoffwende

„Leicht verständlich und unterhaltsam“ – mit diesem Anspruch ist Monika Rößiger an ihr Buch gegangen, um insbesondere den technisch nicht so Versierten näher zu bringen, was Wasserstoff so alles kann. Für die Wissenschaftsjournalistin und HZwei-Redakteurin ist Wasserstoff „der Schlüssel zur Energiewende“. „Er gibt uns die Chance, auf Erdöl, Kohle und Erdgas zu verzichten“, so die Hamburgerin.

Dafür widmet sie sich auf 256 Seiten verschiedenen Pilotprojekten sowie den Menschen, die sich, beispielsweise in der Energieversorgung, in der Stahlindustrie oder der Hafenlogistik, bereits mit Wasserstoff beschäftigen. So berichtet sie von eigenen Erfahrungen bei der Besichtigung von Projekten wie AquaVentus oder dem Norddeutschen Reallabor. Dementsprechend lautet der Untertitel: „So funktioniert die Energie der Zukunft.“ Auf technische Grundlagen geht Rößiger, die auch für Tagesspiegel und Spektrum der Wissenschaft schreibt, am Buchanfang aber nur in groben Zügen ein.

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Ihr Buch im Reportagestil vermittelt sehr anschaulich, wie der aktuelle Entwicklungsstand in den verschiedenen Anwendungsbereichen (z. B. Luft- und Schifffahrt, Nutzfahrzeuge, Eisenbahnen) sowie im Wärmesektor, beim H2-Transport und in der Metallindustrie ist. Mit einem gut dokumentierten Quellenverzeichnis genügt ihr Buch zudem allen wissenschaftlichen Ansprüchen.

Ausbaubeschleunigung und Hürdenabbau

Ausbaubeschleunigung und Hürdenabbau

Bundesregierung verabschiedet Kraftwerksstrategie

Es hat lange gedauert, aber jetzt ist sie da – die Kraftwerksstrategie für Deutschland. Eigentlich hätte sie bereits Anfang 2023 vorliegen sollen, aber der politische Einigungsprozess war schwierig und entsprechend zeitintensiv. Am 5. Februar 2024 wurde die Strategie vorgestellt, sie muss jetzt aber noch mit Brüssel abgestimmt und notifiziert werden. Sie soll den Rahmen für neue Investitionen in moderne, hochflexible und klimafreundliche wasserstofffähige Kraftwerke schaffen. Details über das zukünftige Strommarktdesign wird es dann voraussichtlich im Sommer geben – wenn sich die Ampelregierung einigt.

Das Ziel der Kraftwerksstrategie ist, dass die Versorgung mit Strom „auch in Zeiten mit wenig Sonne und Wind klimafreundlich gewährleistet“ ist, damit sie „einen wichtigen Beitrag zur Systemstabilität leisten“ kann. Elementare Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze konsequent fortgesetzt wird, damit die Dekarbonisierung vorangetrieben werden kann.

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Um dies zu erreichen, verständigten sich Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesfinanzminister Christian Lindner auf wesentliche Elemente. So soll beispielsweise ein vorgezogener Zubau von Kraftwerken angereizt werden. Die Ausschreibungen im Rahmen der Kraftwerksstrategie werden dafür so ausgestaltet, dass die neuen Kraftwerke in den zukünftigen Kapazitätsmechanismus vollständig integriert werden.

„Die Kraftwerksstrategie beschreibt, wie wir neue Kraftwerkstypen, die wasserstofffähig sind, in den Markt bringen werden.“

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Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

Dafür sollen kurzfristig neue Kapazitäten (Gaskraftwerke, die H2-ready sind und an systemdienlichen Standorten stehen) mit einer Leistung von insgesamt 10 GW ausgeschrieben werden. Habeck hatte zuvor mehr als doppelt so viel anvisiert. Spätestens ab 2040 sollen diese dann vollständig von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden. Kraftwerke, die ausschließlich mit Wasserstoff laufen, werden bis zu 500 MW im Rahmen der Energieforschung gefördert. Die dafür benötigten Fördergelder sollen aus dem Klima- und Transformationsfonds kommen. Außerdem sollen die Arbeiten an einem zukünftigen Strommarktdesign weiter vorangebracht werden.

Bestehende Hemmnisse bei der Errichtung und dem Betrieb von Elektrolyseuren sollen abgebaut werden. Zudem sollen alle Möglichkeiten genutzt werden, um insbesondere den Zubau von Elektrolyseuren, die systemdienlich betrieben werden sollen, zu beschleunigen. Darüber hinaus sollen Doppelbelastungen in Form von Abgaben und Gebühren, die bislang beim Betrieb von Elektrolyseuren anfallen, beseitigt werden. Konkret heißt es dazu: „Die Nutzung von Überschussstrom wird uneingeschränkt ermöglicht; alle bestehenden regulatorischen Hürden werden so weit wie möglich abgebaut.“

Kritik vom DWV

Die ersten Reaktionen aus der Energiebranche waren insgesamt positiv. Der DWV begrüßte ausdrücklich, dass sich die Bundesregierung jetzt auf wesentliche Elemente einer Kraftwerksstrategie geeinigt hat, da die Zeit erheblich dränge. Gleichzeitig kritisierte der Vorstandsvorsitzende Werner Diwald aber: „In der Analyse des BMWK heißt es, dass bis 2030 über 23 GW an Gaskraftwerken, die mit Wasserstoff betrieben werden können, zur Absicherung der Stromversorgung erforderlich sind. Es stellt sich daher die Frage, warum in der Eckpunkte-Vereinbarung zur Kraftwerksstrategie nur insgesamt 10,5 GW an Kraftwerksleistung ausgeschrieben werden sollen.“ Der DWV fordert die Ausschreibung der bereits seit langem angekündigten 8,8 GW in Form von Hybrid- und Sprinterkraftwerken sowie weitere 15 GW an zukunftsfähiger H2-Kraftwerksleistung, die in den nächsten drei Jahren ausgeschrieben werden sollen. Auch für den DVGW ist die jetzt angepeilte Kapazität „bestenfalls ein erster Schritt“.

„Bis 2030 sollen 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.“

BMWK

Brüssel genehmigt IPCEI-Vorhaben

Brüssel genehmigt IPCEI-Vorhaben

3. Förderwelle für H2-Infrastrukturmaßnahmen

Endlich ist es so weit: Die Europäische Kommission hat Mitte Februar 2024 24 deutsche IPCEI-Projekte (Important Projects of Common European Interest – wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse) genehmigt. Im Rahmen des IPCEI Wasserstoff werden Großvorhaben entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette gefördert – von der H2-Erzeugung über Transport- und Speicherinfrastruktur bis hin zur industriellen Nutzung.

Die Genehmigung dieser Projekte durch die Europäische Kommission erfolgt in mehreren „Wellen“. Jetzt, in der dritten Welle, waren die Infrastrukturvorhaben an der Reihe, an denen insgesamt sieben Mitgliedstaaten beteiligt sind (Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Slowakei). Ziel ist es, insgesamt fast 3.000 Kilometer an H2-Rohrleitungen, mehr als 3,2 GW H2-Erzeugungskapazität sowie rund 370 GWh an H2-Speicherkapazität aufzubauen.

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„Während sich die Versorgungskette für erneuerbaren Wasserstoff in Europa noch in der Anfangsphase befindet, wird Hy2Infra die ersten Bausteine eines integrierten und offenen Netzes für erneuerbaren Wasserstoff einrichten. Dieses IPCEI wird die ersten regionalen Infrastrukturcluster in mehreren Mitgliedstaaten schaffen und den Boden für künftige Verbindungen in ganz Europa im Einklang mit der europäischen Wasserstoffstrategie bereiten. Dies wird den Markthochlauf der Versorgung mit erneuerbarem Wasserstoff unterstützen und uns dem Ziel, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, einen Schritt näher bringen.“

Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, zuständig für Wettbewerbspolitik

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„Für eine erfolgreiche Einführung von erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff müssen alle Teile des Puzzles zusammenpassen. Im Rahmen dieses neuen wichtigen Projekts von gemeinsamem europäischem Interesse werden 32 Unternehmen, darunter 5 KMU, in die Wasserstoffinfrastruktur investieren, wobei sich die privaten und öffentlichen Investitionen auf insgesamt mehr als 12 Milliarden Euro belaufen, um Angebot und Nachfrage nach Wasserstoff aufeinander abzustimmen. Es bietet der Industrie mehr Möglichkeiten, ihre Aktivitäten zu dekarbonisieren und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen.“

EU-Kommissar Thierry Breton

„Ich freue mich, dass das Warten auf die europäische Fördergenehmigung ein Ende hat. Wir sind damit einen wichtigen Schritt in Richtung Umsetzung unseres Wasserstoffprojektes gekommen. Jetzt hoffe ich, dass wir eine baldige Fördermittelzusage vom Bund bekommen, damit wir eine gute Grundlage für die finale Investitionsentscheidung in unseren Gremien haben.“

EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler

Erwartet wird, dass die Mitgliedstaaten bis zu 6,9 Mrd. Euro an öffentlichen Mitteln bereitstellen werden, die dann 5,4 Mrd. Euro an privaten Investitionen freisetzen sollen. Insgesamt beteiligen sich an den 33 Projekten 32 Firmen, darunter auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Das IPCEI Hy2Infra soll damit „einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deal und des REPowerEU-Plans“ leisten, wie es aus Brüssel heißt.

Die meisten der beteiligten Firmen haben bereits lange auf das nun erfolgte Startsignal gewartet, um endlich mit ihren Vorhaben beginnen zu können. Erwartet wird, dass mehrere Großelektrolyseure zwischen 2026 und 2028 und Pipelines zwischen 2027 und 2029 in Betrieb genommen werden.



Abb. 2: Hydrogenious LOHC Technologies will im Rahmen des Vorhabens Green Hydrogen@Blue Danube Benzyltoluol als Trägermaterial für einen sicheren und effizienten Transport von grünem Wasserstoff zur Versorgung industrieller Abnehmer im Donauraum erproben,
Quelle: Hydrogenious, IPCEI

Das IPCEI Hy2Tech zur Entwicklung von Wasserstofftechnologien für Endverbraucher wurde am 15. Juli 2022 genehmigt. In der zweiten Welle folgte am 21. September 2022 das IPCEI Hy2Use, das sich auf Wasserstoffanwendungen im Industriesektor konzentriert.

„IPCEI Hy2Infra trägt zur Verwirklichung eines gemeinsamen Ziels bei, indem es den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur unterstützt, die für die Verwirklichung der Ziele wichtiger politischer Initiativen der EU wie des Europäischen Green Deal, des REPowerEU-Plans und der EU-Wasserstoffstrategie wichtig ist.

Alle 33 Projekte des IPCEI sind sehr ehrgeizig, da sie auf die Entwicklung einer Infrastruktur abzielen, die über das hinausgeht, was der Markt derzeit bietet. Sie werden die ersten Bausteine für ein integriertes und offenes Wasserstoffnetz legen, das zu nichtdiskriminierenden Bedingungen zugänglich ist, und den Markthochlauf der Versorgung mit erneuerbarem Wasserstoff in Europa ermöglichen. Dies wird die Dekarbonisierung von Wirtschaftssektoren ermöglichen, die zur Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen auf Wasserstoff angewiesen sind.

Die Beihilfen für einzelne Unternehmen beschränken sich auf das notwendige und verhältnismäßige Maß und verzerren den Wettbewerb nicht unangemessen.“

Europäische Kommission

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