Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

9. September 2016

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mPower baut SOFC-Systeme für Schwellenländer

Stack

SOFC-Stack, © mPower


Hochtemperaturbrennstoffzellen sollen zukünftig neue Energielösungen für Schwellenländer möglich machen. So ist jedenfalls der Plan einiger indischer Investoren, die im November 2015 die mPower GmbH gegründet haben. Sie bauen dabei unter anderem auf das SOFC-Know-how des Fraunhofer IKTS und auf die Interkonnektoren von Plansee und wollen nicht weniger als von Dresden aus die Energiewelt revolutionieren.
Die Vision von Siddharth Rajendra Mayur und Amarnath Chakradeo, den Gründern von mPower, lautet, effiziente, robuste, ökonomische und umweltfreundliche Techniklösungen zu entwickeln, die dazu beitragen, saubere und grüne Energie zu vertretbaren Preisen anbieten zu können. Mayur sagte: „Ich habe den Traum, die ländlichen Regionen meiner Heimat mit Elektrizität versorgen zu können, ebenso wie andere Regionen der Erde, so dass jede Familie Zugang zu Licht, Wärme und Telekommunikation rund um die Uhr erhält. Der CFY-Stack ist eine Schlüsseltechnologie, die mir dazu verhilft, meinen Traum umzusetzen. Ich möchte sie für jeden zugänglich machen, der diese Vision einer sauberen Energieversorgung mit mir teilt und sein eigenes hocheffizientes Produkt basierend auf dieser Brennstoffzellentechnik aufbauen möchte. mPower wird eine maßgebliche und hilfreiche Rolle spielen in der sich weltweit ändernden Energielandschaft.“
Kommerzialisierung der SOFC-Technik
Die indischen Gründer sind gemeinsam mit Bhavana Siddharath Mayur und Sunil Purushottam Mayabhate Inhaber von Mayur REnergy Solutions Private Limited, einem 2009 in Pune, Indien, gegründeten Unternehmen, das sich um Energieproduktion und -versorgung kümmert. Seit 2012 kooperiert Mayur mit dem Fraunhofer-Institut …
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CFY-Interkonnektoren aus Tirol
In den SOFC-Systemen kommen Interkonnektoren von Plansee Hochleistungswerkstoffe (HLW) zum Einsatz. Diese Interkonnektoren, wie sie auch seit Jahren in den Energy Servern™ von Bloom in den USA zum Einsatz kommen, bestehen aus einer CrFe-Basis-Legierung, die zum überwiegenden Teil Chrom beinhaltet (z. B. 95 % Chrom, 5 % Eisen, Spuren von Yttrium). Derartige Legierungen sind in der Regel relativ spröde, da sie nur pulvermetallurgisch darstellbar sind, indem das Metallpulver durch Pressen geformt und anschließend in einem Sinterofen gebrannt wird. Sie sind jedoch für vergleichsweise hohe Temperaturen im Bereich von etwa 850 °C geeignet. Plansee verarbeitet dieses Material zu sogenannten CFY-Interkonnektoren, deren Name von den drei Bestandteilen (Cr, Fe, Y) abgeleitet wurde. Diese Komponenten verbinden die Anode und Kathode innerhalb der Brennstoffzelle elektrisch sowie wärmetechnisch und verteilen Brenngas sowie Luft im System. Damit übernehmen sie wesentliche Aufgaben in den Hochleistungszellen.
Plansee SE
Plansee ist seit 1997 im Bereich der Hochtemperaturbrennstoffzellen aktiv und verfügt über eine Pilotfertigungslinie in Österreich, auf der jährlich 500.000 Interkonnektoren produziert werden können. Zusätzlich sind zwei große industrielle Fertigungslinien für CFY-Interkonnektoren bei Global Tungsten & Powders (GTP) mit Sitz in Towanda, Pennsylvania, in Betrieb, welche den Bedarf des Kunden Bloom Energy decken. GTP ist ein Unternehmensbereich der Plansee-Gruppe und gehört zu den größten …

Erste SOFC-Anlage für Indien
Die fertigen Stacks vom Typ MK351 kamen bislang direkt vom Fraunhofer IKTS. Wie der stellvertretende Institutsleiter Dr. Christian Wunderlich während der Hannover Messe berichtete, sei nun eine Stufe erreicht, bei der mit einigen Hundert Stacks eine Manufaktur im Labor nicht mehr sinnvoll sei. Mittelfristig ist deshalb das Ziel, dass mPower eine optimierte Version der Zellstapel vom Typ MK352 selber bauen und für externe Kunden wie beispielsweise die Firma h2e weltweit zur Verfügung stellen kann. Noch vor Jahresfrist soll dafür eine Produktionsanlage in Dresden aufgebaut werden. Die erste Projektphase, in der das Fraunhofer IKTS zwei SOFC-Prototypensysteme für h2e Power Systems entwickelte und in Pune für Tests, Training und Demonstrationszwecke aufbaute, wurde bereits im September 2015 erfolgreich abgeschlossen. In der zweiten Projektphase wurden drei weitere, optimierte Demonstrationssysteme geliefert und der Technologietransfer nach Indien initiiert, mit dem die lokale Geräteproduktion und -kommerzialisierung vor Ort aufgebaut werden soll.

Siddharth R. Mayur sagte zu den Einsatzmöglichkeiten dieser Aggregate: „Das hochmoderne h2e®-System…
Parallel zu diesen Aktivitäten hat das Fraunhofer IKTS zuletzt auch das Spin-off Ceragen GmbH mit seinem eneramic®-System hervorgebracht. Zudem kooperiert es mit Unternehmen wie Vaillant, Sunfire, FuelCell Energy und Convion.

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