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Beitrag von Sven Geitmann

15. Mai 2013

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In Hannover zeigte sich die Industrie fit für die Zukunft

Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte ihren Messerundgang mit Wladimir Putin trotz Störaktion fort.

Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte ihren Messerundgang mit Wladimir Putin trotz Störaktion fort.


Vom 8. bis 12. April 2013 sind 6.550 Aussteller aus 62 Ländern erschienen sowie rund 225.000 Besucher. Für die Deutsche Messe AG war das damit „die stärkste Messe seit zehn Jahren“. Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe, freute sich: „Die weltweit wichtigste Industriemesse hat sich in den vergangenen Tagen als Treiber für die vierte industrielle Revolution gezeigt.“ Für Aufsehen auf der Hannover Messe sorgte insbesondere der Besuch von Wladimir Putin, dem Präsidenten der Russischen Föderation.
Für die ersten Schlagzeilen sorgte nicht die Industrie, sondern Putin. Am Sonntag, dem offiziellen Eröffnungstag der Messe, demonstrierten mehrere Dutzend Personen vor der mit mehr als 3.000 Gästen Hannoveraner Stadthalle gegen die ihrer Meinung nach eklatanten Missstände in Russland. Während des Presserundgangs von Putin und Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am Montagmorgen gab es weitere Störaktionen: Aktivistinnen der Frauengruppe Femen stürmten barbusig und laut schreiend die Veranstaltung und protestierten gegen den russischen Präsidenten und die Menschenrechtslage in seiner Heimat. Wer weiß, ob Jochen Köckler dieses Bild vor Augen hatte, als er zum Abschluss der Messe erklärte: „Bei zahlreichen Begegnungen auf den Ständen der Unternehmen und im Rahmenprogramm der Messe konnten neue Kontakte geknüpft und konkrete Geschäfte angeschoben werden.“
Das Hauptthema unter den Ausstellern war die Industrie 4.0. Fast alle redeten darüber, obwohl vielen derzeit noch unklar sein dürfte, was das überhaupt ist. Die so genannte vierten industriellen Revolution, die auch gern mit Schlagworten wie Smart Factory oder Integrated Industry umschrieben wird, soll dazu beitragen, die Produktionsabläufe je nach Kundenwunsch noch flexibler gestalten zu können, indem die Automatisierungstechnik sich selbst überwacht, selbst konfiguriert und sich auch selbst optimiert. Um Deutschlands Zukunft als Produktionsstandort zu sichern, hat das Bundesforschungsministerium im Januar 2012 zu diesem Thema einen Arbeitskreis ins Leben gerufen, der entsprechende strategische Umsetzungsempfehlungen Ausarbeitung sollte. Diese Ergebnisse wurden jetzt in Hannover von Dr. Siegfried Dais, dem stellvertretendem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Robert-Bosch GmbH, sowie acatech-Präsident Prof. Dr. Henning Kagermann vorgestellt.
Neben der Industrie 4.0 kümmert sich Henning Kagermann zudem noch als Vorsitzender des Lenkungskreises um die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE). In dieser Funktion eröffnete er in Hannover das MobilyTec-Forum und zeigte sich dabei hinsichtlich der Entwicklung im Elektromobilitätssektor äußerst zuversichtlich. Er erklärte: „Es läuft erheblich besser, als ich ursprünglich erwartet habe.“ Ein Beleg dafür sei auch der Zuwachs der MobiliTec: „65 Prozent mehr Aussteller als noch vor drei Jahren zeigt das große Interesse am Thema Elektromobilität.“ Er räumte allerdings ein, „dass wir da das ein oder andere noch an Förderung brauchen“, um die für 2020 anvisierten Ziele erreichen zu können. Unter anderem könnte er sich Sondertarife für Ökostrom vorstellen. Dazu sagte er: „Es soll natürlich nur grüner Strom getankt werden und wir hoffen, dass wir dafür besondere Tarife bekommen.“ Erfreut zeigte sich Kagermann über die gute Zusammenarbeit der Schaufenster Elektromobilität: „Die vier Schaufenster sind ein Team, keine vier Konkurrenten.“ Angesprochen auf die wirtschaftliche Lage dieser Vorhaben ergänzte er: „Die finanzielle Fahrbereitschaft der Schaufenster ist gesichert. Wenn alle zu ihren Zusagen stehen, bin ich mehr als zuversichtlich.“
Um angesichts dieser Flut an neuen Projekten einen Überblick zu bewahren, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Mitte 2011 die Wissensplattform Elektromobilität ins Leben gerufen und die Beta-Version jetzt erstmals der Öffentlichkeit auf seinem Messestand vorgestellt. Die WISSMER-Datenbank beinhaltet Fachinformationen aller Art, die nicht so einfach „ergoogelt“ werden können. Unter www.wissen-elektromobilitaet.com ist das Fachwissen aus 1.800 internationalen Fachmagazinen, Konferenzen, Studien, Dissertationen, Normen, Patenten, Gesetzen vereint, so dass eine einfache Suche ermöglicht wird. Winfried Rauscheder, Geschäftsführer des Fachverlags ecomotive media, freute sich über die „erstaunlich hohe Nachfrage“ in Hannover. Ab November 2013 sollen alle Quelldatenbanken online verfügbar sein.

1 Kommentar

  1. Arno A. Evers

    Ach, du meine Güte, was für ein Schmarren.
    Überlegt euch bitte mal die Tragweite dieses Zitates:
    >>>”…Erfreut zeigte sich Kagermann über die gute Zusammenarbeit
    der Schaufenster Elektromobilität:
    „Die vier Schaufenster sind ein Team, keine vier Konkurrenten.“
    Angesprochen auf die wirtschaftliche Lage dieser Vorhaben ergänzte er:
    „Die finanzielle Fahrbereitschaft der Schaufenster ist gesichert.
    Wenn alle zu ihren Zusagen stehen, bin ich mehr als zuversichtlich.“…<<<

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