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Beitrag von Sven Geitmann

16. Februar 2012

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DWV favorisiert reinen Wasserstoff

Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) sieht Wasserstoff wieder im Aufwind. Die Energiewende sowie die mit dem Thema Wind-Wasserstoff verbundenen Potentiale hätten das Interesse an diesem Energiespeicher wieder geweckt, hieß es während der Jahrespressekonferenz am 14. Februar 2012 in Berlin. Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Schmidtchen räumte zwar ein, dass es in den Jahren 2005/2006 ein „Tal der Tränen“ gegeben habe, aber nun gehe es kontinuierlich bergauf. Demgegenüber steht nach Meinung des DWV-Vorstands dem Batterieauto die Ernüchterungsphase noch bevor.
Wie während der Pressekonferenz deutlich wurde, favorisiert der Verband für Wasserstoff die Rolle des Stromspeichers. Die Einspeisung des Gases ins Erdgasnetz wurde als „zweitschlechteste Alternative“ bezeichnet. „Noch schlechter ist nur die vorherige Methanisierung“, erklärte Schmidtchen. Der aktuelle Vorstandsvorsitzende Dr. Johannes Töpler begründete diese Haltung mit den Wirkungsgradverlusten, die durch eine chemische Reaktion mit Kohlendioxid mit nachfolgender Verteilung über das Gasnetz entstünden. Zu bevorzugen sei die direkte Nutzung des reinen Wasserstoffs zur Strom- und Wärmeerzeugung beziehungsweise zum Einsatz in Brennstoffzellenautos oder in der chemischen Industrie.
Dieser Meinung ist auch Dr. Manfred Waidhas, der als Gastredner eingeladen worden war und über die Elektrolyseurtechnik im Hause Siemens berichtete: „Unsere Elektrolyseure können hinsichtlich ihrer Leistungsauslegung und ihres Betriebsverhaltens der Dynamik jedes Windparks oder Photovoltaik-Feldes folgen.“ Ein erster Demonstrator mit 100 kW soll noch Mitte dieses Jahres an einen Energieversorger ausgeliefert werden. Das Ziel von Siemens sei, etwa 2020 PEM-Elektrolyseure mit 100 MW und mehr für den Kraftwerksektor liefern zu können. Beim Thema Methanisierung gab er zu bedenken, dass für die Sabatier-Reaktion reines CO2 benötigt würde, das zum Teil – je nach Standort – teuer eingekauft werden müsste.
Außerdem stellte Reinhold Wurster der Presse das DWV-Sicherheitskompendium vor (s. HZwei-Heft Jan. 2012) und berichtete von Brandversuchen mit Wasserstoff und Erdgas, die der Automobilhersteller Hyundai im November 2010 durchgeführt hatte. Im Gespräch mit HZwei zeigte sich Wurster durchaus beeindruckt von den Aktivitäten der Süd-Koreaner und sagte, er rechne damit, dass Hyundai als erster Autobauer 1.000 BZ-Fahrzeuge auf die Straße bringen werde. Das könnte schon Ende 2012 der Fall sein.
Letzter Satz im 1. Absatz wurde am 16.02.2012 um 15:50 Uhr geändert. (sg)

2 Kommentare

  1. Patrick

    Die Brennstoffzellen und Wasserstoff werden die Eergie revolutionieren!!!da besteht kein Zweifel mehr!Vielleicht geht es langsamer vorran als gedacht aber spätestens in 2 bis 3 Jahren, wird jeder Mensch mit dem Finger zeigen :guck mal das Auto und das Haus oder apartment,oder Notebook ,oder Handy alles läuft mit der BRENNSTOFFZELLE!!We are ready!!!

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  2. Arno A. Evers

    Na, denn man zu!
    Das habe ich doch irgendwo alles schon mal gehört, auch vom DWV e.V.
    seit seiner Gründung in 1996.
    Zum Glück haben nicht viele Leute ein Archiv…
    Trotzdem habe ich den Glauben an eine Wasserstoff Gesellschaft
    noch nicht aufgegeben.
    Nur: Sie wird ziemlich anders aussehen, als das, woran heute herum gebastelt wird!
    Und sie wir von anderen Leuten als den heutigen *Aktivisten* eingeführt werden.
    Es bleibt spannend und noch kann jede/r seinen Teil dazu geben.
    Irgendwann wird es dann allerdings auch zu spät für den *Durchbruch* sein.
    Wer dann zu mindestens sagen kann: “Ich hab`mich bemüht…” ist gut dran.
    Über alles andere geht die Zeit hinweg!

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